Schaffhauser Nachrichten: Die Namen erzählen von der Heimat

von Gertrud Walch

Opfertshofen. Nur vordergründig beschäftigte sich in Opfertshofen Kantonsrätin Gertrud Walch (SVP, Schaffhausen) in ihrer Festansprache mit einem gänzlich unpolitischen Thema – den Namen. Explizit: mit der Herkunft zahlreicher Begriffe aus der engeren Region, beginnend mit dem Reiat und endend mit zahlreichen Flurnamen. Zufällig war die thematische Wahl natürlich nicht. Jeder Name, meinte Walch, bedeute etwas, erzähle von unserer Heimat. In einer globalisierten anonymen Welt drohe Entwurzelung – «und dieser Entwicklung möchte ich entgegentreten». Deshalb ging sie – in Mundart und ausgeprägtem heimatlichem Dialekt – ein auf die Namenkunde, deren Kenntnis zur Verbundenheit mit der eigenen Landschaft führe. Der Name «Reiat» beispielsweise verweist wahrscheinlich auf die Begriffe «Reihe» beziehungsweise «Aneinanderreihen», in «Opfertshofen» lässt sich «Otberts Hof» entdecken, in Altdorf das «alte», möglicherweise «erste Dorf». Vor erstaunlich zahlreichen Zuhörerinnen und -hörern analysierte die SVP-Kantonsrätin aber auch viele Flurnamen beziehungsweise Namen, die ihren Ursprung der Bodenbepflanzung oder der Bodenbeschaffenheit verdanken. «Geeren» etwa verweist auf eine Dreiecksform eines Grundstücks, auch auf den Speer (Ger), der sich wiederum im Namen Germann findet – womit auch der Opfertshofer Gemeindepräsident Hannes Germann, der den festlichen Teil eingeleitet hatte, noch zu Ehren kam. Wohlan, der Blick in eine «Geschichtsträchtige Namenslandschaft und Heimat» ist geglückt. (J. R.)