Schaffhauser Nachrichten: Grünes Licht zur Fusion im Reiat

Die Fusion von Thayngen mit Altdorf, Bibern, Opfertshofen und Hofen ist perfekt. Mehr als zwei Drittel der Thaynger stimmten dem historischen Schritt zu.

von Monika Nyfeler

Die Gemeindepräsidenten des Unteren Reiats und von Thayngen freuen sich mit Regierungsrat Erhard Meister (4. von rechts) und Projektleiter Urs Gassmann (links) über das Abstimmungsresultat.
Die Gemeindepräsidenten des Unteren Reiats und von Thayngen freuen sich mit Regierungsrat Erhard Meister (4. von rechts) und Projektleiter Urs Gassmann (links) über das Abstimmungsresultat.

Thayngen Es war ein denkwürdiger Moment, als Thayngens Gemeindepräsident Bernhard Müller gestern kurz vor Mittag vor der Kirche in Thayngen das Abstimmungsergebnis bekanntgab. Schliesslich haben im Kanton Schaffhausen noch nie fünf Gemeinden miteinander fusioniert. Weil auch Hemmental per 1. Januar 2009 seine Eigenständigkeit verliert, sinkt die Zahl der politischen Gemeinden von aktuell 32 auf 27. Damit verschwinden – unter Vorbehalt der Zustimmung des Kantonsrates am 15. September – auf einen Schlag rund ein Sechstel der Schaffhauser Gemeinden.

Die Zustimmung zur Fusion fiel mit 69 bis 94 Prozent in allen fünf Gemeinden deutlich aus. Regierungsrat Erhard Meister glaubt, dass der Untere Reiat durch die Fusion gegenüber den Nachbargemeinden wieder konkurrenzfähig werde. «Längerfristig hat der Untere Reiat jetzt die Möglichkeit, sich im Gleichschritt mit Thayngen zu entwickeln.» Erhard Meister wünscht sich, dass andere Gemeinden dem Beispiel folgen. «Ich hoffe, dass der Funke auf den Oberen Reiat überspringt, dann Neuhausen und Schaffhausen erfasst und schliesslich alle erreicht.»

Unterer Reiat soll weiterleben
Stefan Zanelli vom überparteilichen Komitee «Gemeinsam stärker!» freute sich über das «tolle Ergebnis». «Jetzt muss die Fusion vonstatten gehen, ohne dass die Bevölkerung des Unteren Reiats ihre Identität aufgeben muss. Der Untere Reiat soll weiterleben», fordert Stefan Zanelli. Morgen Dienstag trifft sich das Kernteam des Fusionsprojektes zur Planung des weiteren Vorgehens. Die Eckpfeiler sind bereits bekannt. Am 5. September werden die bestehenden sechs Projektgruppen mit der Realisierung der über 50 Teilprojekte beginnen. Ziel ist, dass die neue Gemeinde per 1. Januar betriebsbereit ist. Die Umsetzungsphase soll spätestens am 1. Juli 2009 abgeschlossen sein. Die neue Gemeinde Thayngen wird rund 5000 Einwohner umfassen.