Schaffhauser Nachrichten: Thomas Minder mit klarem Vorsprung

Kurz nach 12 Uhr mittags war gestern der 2. Wahlgang für den Ständerat entschieden. Der Parteilose Thomas Minder wurde mit klarem Vorsprung gewählt.

von Erwin Künzi

Früher als erwartet war gestern das Resultat des 2. Wahlganges für den Ständerat bekannt. Nachdem die Gemeinde Oberhallau als letzte kurz nach 12 Uhr mittags ihr Ergebnis an die Staatskanzlei gemeldet hatte, konnte Staatsschreiber Stefan Bilger im Regierungsratssaal den wartenden Journalisten und Parteienvertretern den Namen des Gewählten eröffnen: Neuer Ständerat des Kantons Schaffhausen ist der Parteilose Thomas Minder aus Neuhausen am Rheinfall. Er verlor zwar gegenüber dem 1. Wahlgang leicht an Stimmen (1. Wahlgang: 11 879, 2. Wahlgang 11 853), doch er schwang bis auf zwei in allen Gemeinden des Kantons obenaus. Einzig in Beggingen und Wilchingen machte der FDP-Kandidat Christian Heydecker mehr Stimmen als Minder. Insgesamt aber kam der FDP-Exponent auf weniger Stimmen als im ersten Umgang. Waren es am 23. Oktober noch 8179 Stimmen, so waren es gestern nur noch 7586. In 21 von 27 Gemeinden blieb Heydecker stimmenmässig unter dem Resultat des 1. Wahlgangs.

Verbessertes Resultat für Freivogel 
Verbessern konnte sich hingegen der Kandidat der SP, Matthias Freivogel, und zwar von 7141 auf 8336 Stimmen. Damit überflügelte er zwar Heydecker, den Abstand zu Minder konnte er aber nicht wettmachen. Offensichtlich konnte er nur einen kleineren Teil der Stimmen, die im 1. Wahlgang an Herbert Bühl (ÖBS) gegangen waren, für sich verbuchen. In 23 von 27 Gemeinden konnte Freivogel ein besseres Resultat erzielen, doch insgesamt reichte das bei Weitem nicht für eine Wahl.

Wahlbeteiligung ging zurück 
Im Vergleich zum 1. Wahlgang sank die Wahlbeteiligung von 64,5 auf 61,7 Prozent. Offenbar waren viele SVP-Wählerinnen und -Wähler, nachdem ihr Kandidat die Wahl geschafft hatte, zu Hause geblieben. Das schadete vor allem dem FDP-Kandidaten, der so nur beschränkt von der Unterstützung der SVP profitiert haben dürfte. «Willkommen in Bern.» Mit diesen Worten begrüsste Ständerat Hannes Germann (SVP), der seine Wiederwahl im 1. Wahlgang souverän geschafft hatte, seinen neuen Ratskollegen Thomas Minder. «Wir sind jetzt Schicksalsgefährten», fügte er noch an. Während sich Minder feiern liess und Interviews am Laufmeter gab (siehe unten auf dieser Seite), versuchten die beiden unterlegenen Kandidaten, ihre Niederlage zu erklären.