Der Tag beginnt früh. Mit den ersten Sonnenstrahlen schwingt sich auch meist Hannes Germann aus den Federn. Nicht aber etwa für ein ausgiebiges Morgenessen, Kaffee und die Tageszeitungen prägen jeweils den jungfräulichen Tag des Schaffhauser Ständerats. So sei während der Session in Bern auch mal schon um sieben Uhr die erste Sitzung angesetzt. Aber auch zuhause, im idyllischen Opfertshofen, ist Germann ein Frühaufsteher, genauso wie seine kleine Tochter Nora. Im hübschen Häuschen am Rande des Dorfes, scheint der stressige Alltag des Bundesparlamentariers jedoch weit weg. Zusammen mit seiner Frau Karin und seinen beiden Töchtern Nora (8) und Sarah (11) geniesst er das Familienleben auch mal gerne bei einem Brettspiel. Ins Familienprogramm gehören ebenso die jährlichen Skiferien, verrät der Sportbegeisterte. In jungen Jahren stand Germann sogar als Keeper im Tor des FC Schaffhausen und diversen anderen Fussballclubs. Mittlerweile beschränkt sich seine fussballerische Aktivität auf den FC Nationalrat, wo er aber nicht mehr im Tor steht, sondern den Kampf um den Ball auf dem Spielfeld sucht. Beim Sport lerne man auch zu verlieren, was in der Politik durchaus mal vorkommen könne. Auch Velo fahren und joggen fänden wieder vermehrt Platz im Tagesprogramm: «Nach dem Sport treiben fühlt man sich einfach besser.» Nebst dem Mandat als Ständerat amtet Germann unter anderem auch als Gemeindepräsident in Opfertshofen, ist Präsident der Wirtschafts- und Abgabenkommission, Vizepräsident im Verwaltungsrat der Ersparniskasse und des Schweizer Gemeindeverbandes. «Es ist interessant zu sehen, wie die Entscheide in Bern dann schliesslich an der Basis umgesetzt werden müssen», ist er begeistert. Ganz nebenbei hilft er auch mal seiner Tochter bei den Französischaufgaben.
In die Politik ist Hannes Germann als Aktuar der Oberhallauer SVP eingestiegen und rasant die politische Leiter emporgeklettert. Für den ehemaligen Lehrer hat seine Politik viel mit gesundem Menschenverstand und persönlicher Überzeugung zu tun. «Man muss den Spagat hinkriegen, die Anliegen der Bürger zu vertreten sowie die Kantonsanliegen entsprechend zu gewichten ohne aber die Gesamtinteressen ausser Acht zu lassen», definiert Hannes Germann seinen Job in Bern. Ebenso wie die Sitzungen gehört für den gebürtigen Merishauser auch der gesellschaftliche Aspekt zur Politik. So gehe er gerne auch mal mit anderen Politikern abends etwas trinken. «Meist sind nebst SVP Politikern auch noch andere Parlamentarier dabei», erzählt Germann. Nicht selten werde da auch mal ein Liedchen angestimmt. Er fühle sich wohl inmitten von Menschen und sei auch gerne zuhause unter Leuten, gibt sich Hannes Germann unkompliziert und volksnah.
Was ist für Sie das grösste Unglück?
Dass man Terrorismus und Verbrechen nicht verhindern kann.
Wo möchten Sie leben?
Dort, wo meine Familie ist.
Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Zufriedenheit und geliebt zu werden.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Jene, die andere begehen – ausser im Wiederholungsfall!
Ihre liebsten Romanhelden?
Eugen (Mein Name ist…)
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Karl der Grosse.
Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?
Frauen, die mit anpacken können.
Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung?
Hab ich keine.
Ihr Lieblingsmaler?
Meide beiden Töchter (…).
Ihr Lieblingskomponist?
Mozart.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?
Ein Mann – ein Wort!
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Herzlichkeit.
Ihre Lieblingstugend?
Ehrlichkeit.
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Zeitung lesen bei einem guten Kaffee.
Wer oder was hätten Sie sein mögen?
Fussballprofi.
Ihr Hauptcharakterzug?
Besonnenheit.
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Aufrichtigkeit.
Ihr grösster Fehler?
Fragen Sie die Anderen.
Ihr Traum vom Glück?
Bin glücklich.
Was wäre für Sie das grösste Unglück?
Meine Liebsten zu verlieren.
Was möchten Sie sein?
Mich selber bleiben.
Ihre Lieblingsfarbe?
Blau.
Ihre Lieblingsblume?
Schlüsselblume.
Ihr Lieblingsvogel?
Adler.
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Erich Kästner
Ihr Lieblingslyriker?
Wilhelm Busch.
Ihre Helden in der Wirklichkeit?
Leute, die Mitmenschen spontan helfen.
Ihre Heldinnen in der Geschichte?
Frauen, die im Krieg auf sich alleine gestellt den Alltag meistern.
Ihre Lieblingsnamen?
Sarah und Nora.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Hinterhältigkeit.
Welche geschichtliche Gestalten verachten Sie am meisten?
Hitler, Stalin, Pol Pot.
Welche militärischen Leistungen bewundern Sie am meisten?
Die Schlachten, mit denen sich die Eidgenossen die Freiheit erkämpft haben.
Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Der Schritt zum modernen Bundesstaat.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ein Supergedächnis.
Wie möchten Sie sterben?
Mit gutem Gewissen friedlich einschlafen.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Erleichtert, weil nur noch 1 Frage aussteht.
Ihr Motto?
Leben und leben lassen!