Ständerat Hannes Germann (SVP) findet, der Bund übernehme genügend Kosten.
Interview: Michael Brunner
Schaffhauser Nachrichten: Herr Germann, die Kommission hat die umstrittenen 10,5 Millionen Franken für die Austragungsorte der Europameisterschaft gestrichen. Haben Sie keine Angst, dass nun das Geschäft zum Schaden der Fussball-Europameisterschaft endlos zwischen den Räten hin- und hergeschoben wird?
Hannes Germann: Nein, denn alle wollen die Europameisterschaft, gerade die Austragungsorte. Sollte einer der Austragungsorte tatsächlich aussteigen wollen, ist das sein gutes Recht. Ich fände es zum jetzigen Zeitpunkt aber etwas merkwürdig und bedauerlich.
Die Austragungsorte fürchten nun aber städtische Referenden, wenn sie tatsächlich 10,5 Millionen Franken mehr übernehmen müssen.
Germann:Ich glaube und hoffe nicht, dass es dazu kommt. Denn die Städte sind auch die Hauptnutzniesser der Europameisterschaft. Der Bund übernimmt bereits rund 40 Prozent der ganzen Kosten. Normalerweise werden die Kosten bei Sportveranstaltungen gleichmässig auf Bund, Kantone und Gemeinden verteilt. Das heisst, jede föderale Ebene zahlt ein Drittel. Der Bund ist im Fall der EM also grosszügig.
Das Lobbying der Städte wurde von einigen Politikern als penetrant empfunden.
Germann: Das ist tatsächlich so, auch wenn ich durchaus verstehe, dass die Städte das versuchen. Für mich war das aber nicht entscheidend. Vielmehr finde ich, dass sich der Bund bereits sehr stark engagiert, besonders im Sicherheitsbereich. Er hält zudem eine Reserve von zehn Millionen Franken bereit. Die Einnahmen hingegen fallen hauptsächlich an den Austragungsorten an.