[Schaffhauser Nachrichten] Ansturm auf dem Rütli

Mit einen Rekordaufmarsch ist gestern auf dem Rütli der 1. August gefeiert worden. Am Fest wurde die Milizarbeit als zentraler Bestandteil der Schweizer Gesellschaft gewürdigt. 2200 Personen hatten sich für den Besuch des Rütlis angemeldet. Dies seien so viele wie noch nie, sagte Jean-Daniel Gerber, scheidender Präsident der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), die die Feier organisiert.

Seit 2011 lädt die SGG jeweils Institutionen als Gast auf das Rütli ein. Dieses Jahr waren es der Schweizerische Gemeindeverband und der Schweizerische Feuerwehrverband. Mit der Einladung sollte ein Zeichen für den Wert der freiwilligen Arbeit zugunsten der Gesellschaft gesetzt werden.

Unbürokratisch und volksnah

Staenderat Hannes Germann, Praesident Schweizerischer Gemeindeverband SGV (KEYSTONE/Alexandra Wey)

Der Schaffhauser SVP-Ständerat Hannes Germann (Bild), Präsident des Gemeindeverbandes, hob die positiven Aspekte der Milizarbeit hervor. Sie eröffne – ob in der Politik, in Vereinen oder anderen Organisationen – neue Horizonte. Und sie bringe, gerade in einer Zeit der zunehmenden Individualisierung und des Rückzugs in «Social-Media-Parallelwelten», neue und verlässliche Freundschaften.

«Das Rütli, die Wiege der Eidgenossenschaft, ist das Symbol für die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung», sagte Germann. Die Milizarbeit, neben dem Föderalismus, der direkten Demokratie und der Konkordanz ein wichtiger Pfeiler des schweizerischen Staatswesens, fördere den Zusammenhalt und den Sinn für das Gemeinwohl. Und die Milizarbeit sei auch die einzige Antwort auf den immer stärker bürokratisierten Staatsapparat. Wo die Miliztätigkeit durch Professionalisierung ersetzt werde, falle meistens ein Mehrfaches an Kosten an, «und vor allem schwindet auch die Akzeptanz in der Bevölkerung».

«Die Milizarbeit ist für die Schweiz unverzichtbar», fasste der SGV-Präsident zusammen und dankte allen Miliztätigen. (sda)