Schaffhauser Nachrichten: Auch sportlich eine gelungene Sommersession

Nationalrat Jürg Grossen (GLP/BE, in Rot) vom FC Nationalrat im Kampf gegen drei Spieler der Mannschaft Botschaften. Bild Key
Nationalrat Jürg Grossen (GLP/BE, in Rot) vom FC Nationalrat im Kampf gegen drei Spieler der Mannschaft Botschaften. Bild Key

Die abendlichen Diskussionen drehten sich für einmal nicht nur um die Politik. Die Fussball-WM und zahlreiche andere Höhepunkte sind Anlass genug für einen etwas anderen Sessionsrückblick.

Von Hannes Germann

Nationalrat Jürg Grossen (GLP/BE, in Rot) vom FC Nationalrat im Kampf gegen drei Spieler der Mannschaft Botschaften. Bild Key
Nationalrat Jürg Grossen (GLP/BE, in Rot) vom FC Nationalrat im Kampf gegen drei Spieler der Mannschaft Botschaften. Bild Key

Zahlreiche Veranstaltungen und Zusatzverpflichtungen gehören zum Alltag des Parlamentsbetriebes in Bern. Wegen der Fussball-WM in Brasilien herrschte in dieser Sommersession sozusagen der Ausnahmezustand. Langen Arbeitstagen folgten sehr kurze Nächte. Die Ratsverhandlungen waren glücklicherweise kaum tangiert, zumal die Spiele in die frühen Abend- und vor allem in die Nachtstunden fielen. So fehlten die sonst üblichen Parlamentariertrauben vor den wenigen TV-Geräten im Bundeshaus weitgehend.

Aus persönlicher Sicht war die dritte Woche besonders intensiv – und eine echte Bereicherung. Zum einen lief der Ratsbetrieb einwandfrei. Zum anderen gab es zahlreiche Highlights vor und nach den Ratssitzungen. Am Sonntag fand ein viel beachtetes Freundschaftsspiel zwischen dem FC Nationalrat und einem Jubiläumsteam «60 Jahre Wunder von Bern» statt. Eingeladen hatte der deutsche Botschafter Otto Lampe. Mit dabei waren Vertreter der Botschaften jener Länder, die an der Endrunde von 1954 in Bern dabei waren. Nebst dem deutschen, dem österreichischen und dem französischen stand auch der slowakische Botschafter Jan Foltin, der kürzlich an der Kantonsschule in Schaffhausen zu Gast war, im Einsatz. Als Schiedsrichter wirkte jener Mann, der auch im Film «Das Wunder von Bern» das Endspiel souverän geleitet hatte. Nach dem sportlichen Erfolg des FC Nationalrat (mit dabei war auch Ständeratskollege Thomas Minder) war die Stimmung im Garten der deutschen Botschaftsresidenz hoch über der Aare ausgezeichnet. Einziger Wermutstropfen war die erste Hälfte des Spiels unserer Nati. Doch am Ende waren alle zufrieden – mit dem Ergebnis, dem gelungenen, Völker verbindenden Anlass und den vielen bereichernden Gesprächen. Apropos gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten. Ein deutsch-schweizerisches Gemeinschaftsprojekt hat auch der Schaffhauser Künstler Beat Toniolo mit Gymnasiasten in Leipzig realisiert. Als Höhepunkt überreichte er mir im Präsidentenbüro des Ständerates 246 Exemplare «101 und 1 Frage an die sCHweiz», zu Händen des Parlaments (Kulturvermittlung auf spielerische Art, SN vom 20. 6.). Ein riesiges Highlight, das mich tief beeindruckt hat, war das Schaffhauser Treffen auf dem Gurten (SN von gestern). So viele bekannte und weniger oder gar nicht bekannte Persönlichkeiten aus Verwaltung, Medien und anderen Bereichen treffen zu können, war einfach überwältigend! Daneben säumten die Session zahlreiche weitere Vorbereitungssitzungen sowie über ein Dutzend Treffen mit Botschaftern, sowie Delegationen aus dem In- und Ausland. Sodass mir persönlich kaum Zeit blieb für die Fussballspiele. In der mit einem Monsterprogramm befrachteten Sommersession wurde nämlich auch viel gearbeitet. Die Bilanz fällt aus persönlicher Sicht ausserordentlich positiv aus. Eine kleine Statistik: 167 Geschäfte haben wir im Ständerat behandelt, darunter befanden sich 18 Schlussabstimmungen, 106-mal haben wir abgestimmt, davon 33 Gesamtabstimmungen, 18 Schlussabstimmungen, 6 Abstimmungen mit qualifiziertem Mehr sowie 1 Abstimmung mit Namensaufruf. Das heisst, von 106 Abstimmungen werden letztlich 58 mit Namensliste veröffentlicht. Zufriedenheit und Dankbarkeit zum Abschluss: Alles hat bestens funktioniert. So durfte ich die Session gestern Morgen um 8.35 Uhr schliessen und die Ratsmitglieder mit den besten Sommerwünschen und einem kräftigen «Hopp Schwiiz!» verabschieden.

Hannes Germann (SVP/SH) ist Präsident des Ständerates im Jahr 2013/14.