[Schaffhauser Nachrichten] Besuch aus Bundesbern: Parlamentarier tagen in Schaffhausen

Hoher Besuch aus dem Bundeshaus: Gestern Montag und heute führen die Finanzkommissionen der eidgenössischen Räte ein Seminar in Schaffhausen durch, da SVP-Ständerat Hannes Germann (Mitte) aktuell Präsident der ständerätlichen Kommission ist. Mit dabei waren unter anderem SP-Nationalrätin Martina Munz (2. v. r.) und die Thurgauer Ständeräte Roland Eberle (SVP) und Brigitte Häberli-Koller (CVP). Das grosse Thema an beiden Tagen: die finanziellen Auswirkungen der Stilllegung von Kernkraftwerken und die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Stadtpräsident Peter Neukomm (SP, r.) begrüsste die Politiker im «Kronenhof» und nutzte die Gelegenheit, um die Schaffhauser Sicht der Dinge darzulegen. Die Stadt sei mit Neuhausen die grösste Population mit der höchsten Wirtschaftskraft in einer Standortregion für die Lagerung radioaktiver Abfälle. «Für uns steht deshalb am meisten auf dem Spiel.» Je nach Auslegung komme der Lagerperimeter bis zum Rheinfall zu liegen. Ein Umstand, der ihm Sorge bereite: Das Umpacken hoch radioaktiver Abfälle in der sogenannten heis­sen Zelle sei nach 50 bis 60 Jahren Zwischenlagerung weltweit noch nicht erprobt. «Es gibt noch viele offene Fragen, die aus unserer Sicht nicht oder noch zu wenig geklärt sind.» Er machte klar: «Im Ernstfall wollen wir als betroffene Region einen Vertrag mit dem Rest der Schweiz, wenn von uns erwartet wird, Lasten zu übernehmen, die von ­allen Stromkonsumenten der Schweiz verursacht wurden.» BILD BRUNO BÜHRER