Lange hat er nach der Absage der Partei geschwiegen, jetzt äussert sich Hannes Germann erstmals – und übt auch Kritik an der eigenen Partei.
Von Robin Blanck
SCHAFFHAUSEN Am kommenden Mittwoch wählte die vereinigte Bundesversammlung die Mitglieder der Landesregierung, im Fokus stehen dabei die SVP-Kandidaten. Für den Schaffhauser Ständerat Hannes Germann, der lange zu den Papabili zählte, ist klar, dass er eine allfällige Wahl ohne den Segen der Parteispitze ablehnen würde. Auf die entsprechende Nachfrage antwortet er: «Diese Frage erübrigt sich, da ich nicht als Sprengkandidat verheizt werden möchte.»
Zufrieden mit dem Ablauf der Nomination ist er aber gleichwohl nicht: Für ihn sei immer noch nicht klar, weshalb die Findungskommission ihn und weitere Anwärter als «nicht im Vordergrund stehend» taxiert habe. Und Germann vermutet, dass es sich bei der Nomination um eine abgekartete Sache gehandelt hat. Ein Dorn im Auge ist ihm auch, dass die Ostschweiz keinen Vertreter in den Bundesrat schicken kann.
Guy Parmelin, offizieller Kandidat der SVP, findet, die Ostschweizer seien selber schuld, weil sie keinen mehrheitsfähigen Kandidaten portiert hätten. Im Interview erklärt Parmelin, wo er als Bundesrat Schwerpunkte setzen würde.
Nachdem seine Äusserungen für Wirbel gesorgt haben, meldet sich der Bündner SVP-Nationalrat Heinz Brand erneut zu Wort und betont, dass auch er nicht mehr für die Bundesratswahlen zur Verfügung stehe.