Schaffhausen Martin Bäumle, Präsident der Grünliberalen Partei (GLP), hat gegenüber dem Schaffhauser Hannes Germann eine Charmeoffensive lanciert. Als Kandidat für den Bundesrat sei der SVP-Ständerat für ihn «wählbar», sagte Bäumle gegenüber der «SonntagsZeitung». «Um sich auf einen konkreten Namen festzulegen, ist es noch zu früh. Aber Hannes Germann beispielsweise wäre aufgrund seines politischen Profils ein wählbarer Kandidat», zitiert die Zeitung den GLP-Politiker.
Für Bäumle sei Germann wählbar, weil er die Kriterien für einen Bundesratssitz erfülle: «Ein SVP-Kandidat muss offen sein für die Energiewende, für die bilateralen Verträge, und er muss für eine starke Finanz- und Wirtschaftspolitik einstehen.»
Ersatz für Widmer-Schlumpf?
Laut der Zeitung würde Bäumle den Schaffhauser Politiker als Ersatz für BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf sehen. Bäumle: «Wenn die SVP mit Germann kommt, hat sie sogar bei einer Kampfwahl gegen Widmer-Schlumpf eine reelle Chance auf einen zweiten Sitz.» SVP-Mann Germann gehöre zwar laut «SonntagsZeitung» nicht zum inneren Kreis der Partei, stehe aber auf der internen Shortlist der Bundesratskandidaten.
Laut Bäumle komme Germann sogar als Kandidat für einen SVP-Angriff auf einen FDP-Bundesrat, allen voran Johann Schneider-Ammann, infrage. Bäumle: «Auch die Wahl eines gemässigten SVPlers anstelle eines FDP-Bundesrates ist denkbar.»
«Nicht überbewerten»
«Man fühlt sich ja geehrt. Auch weil Bäumle als scharfer Analytiker und guter Rechner gilt», sagt Hannes Germann gegenüber den SN zu den Äusserungen des GLP-Präsidenten. Allerdings könne nach den Wahlen alles anders aussehen. So gesehen, solle man laut Germann die Äusserungen Bäumles nicht überbewerten. «Es sind Spekulationen, mit Vorsicht zu geniessen», so der SVP-Politiker. Ob er sich als Bundesrat sehen würde, dazu will sich Germann nicht äussern. «Mein Fokus liegt auf den Ständeratswahlen», sagt er.(taz)