Schaffhauser Nachrichten: Das schwierige Geschäftsjahr gut bewältigt

Bankdirektor Dieter Sommer und VR-Präsident Hannes Germann (rechts) können gute Zahlen vorweisen. Bild Hans Wicki
Bankdirektor Dieter Sommer und VR-Präsident Hannes Germann (rechts) können gute Zahlen vorweisen. Bild Hans Wicki

2,284 Mio. Franken Reingewinn hat die Ersparniskasse Schaffhausen letztes Jahr erzielt. Für die Führung ein Ergebnis, das sich angesichts der harten Zeiten für Banken sehen lassen kann.

Von Hans Wicki

Bankdirektor Dieter Sommer und VR-Präsident Hannes Germann (rechts) können gute Zahlen vorweisen. Bild Hans Wicki
Bankdirektor Dieter Sommer und VR-Präsident Hannes Germann (rechts) können gute Zahlen vorweisen. Bild Hans Wicki

Schaffhausen Das erste Amtsjahr als Verwaltungsratspräsident beschied Hannes Germann gleich einen guten Abschluss – nachdem bereits das Jahr zuvor mit einem Rekordergebnis geendet hatte. Jedenfalls präsentierte er gestern den Medien stolz ein Institut, das seines Wissens noch nie auf staatliche Hilfe angewiesen war, sondern in seiner 196-jähigen Geschichte vielmehr soziale Leistungen erbracht hat. Man denke daran, dass als Gründerin der Bank die Hülfsgesellschaft figuriert, welche allein letztes Jahr die Gassenküche der Munotstadt mit 80 000 Franken alimentierte und zudem 150 Einzelschicksale finanziell abfederte – ein Engagement, das sich durch den Beitrag der Bank von 100 000 Franken finanzieren lässt.

Hart umkämpfter Markt

Der Bank gelang es 2012, die Zahl der Kunden erheblich – um 20 000 – zu vergrössern, und das, obwohl die Rückkehr der grossen Institute in den ehemals verpönten Retailmarkt nicht abgeschlossen zu sein scheint. Aber für die Ersparniskasse zahlt sich das 2009 eingegangene Engagement in Andelfingen aus. Dank der sorgfältigen Vorbereitung rechnet Bankdirektor Dieter Sommer damit, dass die Filiale bereits dieses Jahr, also wesentlich früher als erwartet, selbsttragend sein wird. Das Vertrauen ins Schaffhauser Bankhaus scheint so sehr gewachsen zu sein, dass mittlerweile jeder dritte Kreditantrag aus dem Grossraum Weinland stammt. Die Reputation hat zu einem kräftigen Anstieg der Kundengelder geführt, um rund 6 Prozent (30,5 Millionen) auf mittlerweile 533,7 Millionen, die Kundenausleihungen schwollen gar um 6,7 Prozent (39,4 Millionen) auf 625,4 Millionen an. 85 Prozent davon wurden durch Kundengelder gedeckt, die Lücke konnte mit mehr Pfand- briefen (+4 Prozent auf 111 Millio- nen) und aus eigenen Liquiditätsbeständen aufgefüllt werden. Mit Blick auf die stetig verschärften gesetzlichen Bestimmungen wurden die Reserven kräftig, um 4,4 Prozent (2,28 Millionen) auf inzwischen 53,8 Millionen, erhöht. Die Bilanzsumme schliesslich nahm um 5,1 Prozent auf 716,7 Millionen zu.

Hohe Eigenmittelbasis

Wie Sommer und auch Germann sichtlich stolz ergänzten, erreichen die Eigenmittel inzwischen 58,34 Millionen; nach Bankengesetz vorgeschrieben sind 30,8 Millionen. So sieht die Bankspitze einer sich abzeichnenden weiteren Verschärfung der Eigenmittelanforderungen gelassen entgegen. Komme etwa der geforderte Finanzpuffer, wäre der Eigenmittelüberschuss 60 Prozent. Bei den Kosten erwies sich die Umstellung auf eine neue IT-Plattform so knifflig wie teuer, sodass sich das Kosten-Einkommens-Verhältnis leicht, um 2 auf 61 Prozent, verschlechterte. Positiv verlief das Jahr beim Kommissions- und Dienstleistungs-, aber auch beim Handelsgeschäft; hier stiegen die Erträge um 5,55 Prozent respektive 7,9 Prozent und stellen laut Sommer starke Ertragsquellen der Bank dar. Der Jahresgewinn von 2,284 Millionen wird den Reserven zugeschlagen, die damit auf 53,8 Millionen steigen. Die Dividende auf dem Aktienkapital bleibt unverändert bei 22 Prozent. Sie geht an die Stiftung und erhöht deren Polster auf nun rund 7 Millionen; für die Ersparniskasse gut zu wissen, denn es stünde ihr notfalls zur Verfügung, so Hannes Germann. Der Personalbestand blieb bei 32 Angestellten. Das Jahr 2013 hat laut Sommer sehr gut begonnen. Verbessert sich der Frankenkurs weiter und bleiben die Zinsen stabil, prognostiziert er, dass die Bank das weiterhin schwierige Umfeld gut meistern wird.

in tausend Franken 2012 2011 +/–

Bilanzsumme 716 677 681 645 5,2 %

Kundengelder 533 704 503 180 6 %

Kundenausleihungen 625 388 585 971 6,7 %

Geschäftsaufwand 7828 7173 9,1 %

Bruttogewinn 5076 5016 1,2 %

Jahresgewinn 2284 2259 1,1 %

Reserven (nach Gewinnverw.) 53 841 51 561 4,4 %