[Schaffhauser Nachrichten] Der Wahlherbst 2023 in Schaffhausen ist eröffnet

Kandidierende für den National- und Ständerat stellten sich gestern ins mediale Rampenlicht, um ihre Antworten auf die drängendsten Fragen der Bevölkerung zu geben.

Andrea Tedeschi und Tobias Bolli


Drei von fünf Kandidierenden für den Ständerat stellten sich gestern den kritischen Fragen der SN-Moderatoren. BILD MELANIE DUCHENE

SCHAFFHAUSEN. Am 22. Oktober entscheidet die Schaffhauser Stimmbevölkerung, welche Vertreterinnen und Vertreter sie in den National- und Ständerat entsenden will. Zum Wahlauftakt versammelten sich 27 von 40 Kandidierenden für den Nationalrat im Zunftsaal zun Kaufleuten der «Schaffhauser Nachrichten». – Eine im historischen Rückblick bemerkenswert grosse Schar und unter ihnen viele, die noch nie im politischen Rampenlicht gestanden sind. In kleinerer Runde präsentierten sich mit Simon Stocker, Nina Schärrer und Hannes Germann darüber hinaus drei von vier Kandidierenden für einen Sitz im Ständerat. Die Nationalrats-Aspiranten wurden mit vier Themenkomplexen konfrontiert, welche die Schweiz gerade besonders umtreiben.

Eine Gruppe äusserte sich zum Bundeshaushalt und formulierte Rezepte für den Umgang mit den rund 83 Milliarden Franken Nettoschulden. Ebenfalls kamen die in den letzten zehn Jahren um 35 Prozent gestiegenen und weiter explodierenden Gesundheitskosten zur Sprache. Severin Brüngger (FDP) regte an, die Dimensionierung des Spitalneubaus hier in Schaffhausen zu überdenken, ein kleiner Bau nur für die Grundversorgung tue es auch, meinte er.

Heiss debattiert wurde zudem die Asylpolitik, das Zusteuern der Schweiz auf ein 10-Millionen-Land. Linda de Ventura (SP) wies darauf hin, dass es gerade Immigranten seien, welche ein Funktionieren der Schweiz und ihrer Infrastruktur ermöglichen würden. Andere wünschten sich einen restrikten Ansatz. Nicht zuletzt wurde über Versorgungssicherheit debattiert, und auch die beiden Bisherigen Martina Munz und Thomas Hurter durften sich präsentieren.

Intensiver Schlagabtausch

Erstmals trafen auch die Kandidierenden für die zwei Ständeratssitze aufeinander. Insgesamt wollen fünf Personen für Schaffhausen in den Ständerat, doch gestern machten nur drei von ihnen Wahlkampf. Die Einigkeit war klein, der Schlagabtausch gross. Zur Sprache kamen einige der Probleme, die laut CS-Sorgenbarometer die Bevölkerung am meisten beschäftigen: darunter der Klimawandel und der Krieg in der Ukraine.