Im Garten des Wohnheims Diheiplus wurde in den vergangenen Monaten gewerkt. Am Donnerstagabend wurde nun auch noch die letzte Bauetappe feierlich abgeschlossen.
von Conradin Leeser
Mit Schaufel, Pickel und Muskelkraft setzten die Bewohnerinnen und Bewohner des Diheiplus vor zwei Jahren gleich selbst zum Spatenstich an: Der Umschwung des Neuhauser Behindertenwohnheims war dabei ihr Objekt der Neugestaltung. Ein durchwegs rollstuhlgängiger Garten, der zum Verweilen einlädt, eine geräumige Terrasse und eine lauschige Pergola wie auch ein verbesserter Zugang zu den Einrichtungen wurden angedacht. Bereits 2010 konnte die erste Bauetappe mit der Einweihung der Gartenanlage feierlich abgeschlossen werden, am Donnerstagabend folgte nun im Beisein von Bewohnern, Mitarbeitern und Bauleuten auch noch die finale Übergabe des neuen Zugangsbereichs. «Bis auf die Überdachung der Veloplätze ist nun wirklich alles fertig», meint Silvia Keller mit einem Schmunzeln. Keller ist Mitglied der Geschäftsleitung und hat zusammen mit Geschäftsleiter Thomas Bräm das Projekt betreut. Entsprechend stolz zeigt sie sich über das Ergebnis: «Das Ganze wirkt nun luftiger und weiter – für unsere Klienten ist dies eine grosse Bereicherung, brauchen sie doch viel Bewegung und Freiraum.» Eine direkte therapeutische Wirkung verfolgte man mit dem Umbau indes aber nicht, wie Bräm erklärt: «Wir wollten bewusst keinen Sinnesgarten. Vielmehr ging es uns darum, einen wohnlichen Garten zu gestalten, der Freude bereitet. Für unsere Bewohner ist dies schliesslich ihr Zuhause.»
Ein cooles Zuhause, das passend mit Eisgekühltem gefeiert wurde: Statt Wurst und Bier gab es Glace und Süssgetränke. Der Stimmung tat dies indes keinen Abbruch – im Gegenteil: Stiftungsratspräsident Hannes Germann, der mit Frau Karin zugegen war, erkannte in seiner Ansprache lauter «gut gelaunte Gesichter». Ein Umstand, der mitunter auch dem volksnahen Ständerat selbst geschuldet war: Germann kennt die Bewohnerinnen und Bewohner beim Namen, schäkert mit ihnen über Ferien und Fernsehprogramm. Der Stiftungsratsjob als Herzensangelegenheit? Germann lässt wissen: «Ich bin oft hier, um Dinge zu besprechen. Dabei schotten wir uns nicht ab, sondern gesellen uns zu den Bewohnern. So lernt man sich gegenseitig kennen.» So gut, dass einige dem Opfertshofemer zur Begrüssung auch schon einmal um den Hals fallen. «Das sind die schönen Momente, die für harte Knochenarbeit entschädigen.» Eine ehrenamtliche Knochenarbeit, die mitunter auch das Aufgleisen, Koordinieren und Finanzieren von Bauprojekten wie dem eben abgeschlossenen umfasst. «Das Ganze ist wirklich schön geworden – vorher war es ein überwachsener Abhang, nun ist es ein lebendiger Garten.» Bleibt die Frage: Gräbt der Ständerat bei so viel Enthusiasmus nun auch den eigenen Garten um? Die Germanns lachen: «Das haben wir bereits – und wir haben uns durchaus etwas inspirieren lassen.»