[Schaffhauser Nachrichten] Drei SVP-ler in den Startlöchern für Bern

Die SVP kam gestern zum Wahlauftakt auf den Fronwagplatz. Die Bisherigen, Hannes Germann und Thomas Hurter, sowie der Neuling Michael Mundt ­präsentierten sich den Medien. Überall Sünneli, nirgends ein Apfelsujet.

Alfred Wüger

Die Bisherigen: Thomas Hurter (l.) und Hannes Germann. BILD FLAVIA GROSSENBACHER
Die Bisherigen: Thomas Hurter (l.) und Hannes Germann. BILD FLAVIA GROSSENBACHER

SCHAFFHAUSEN. Zwar heisst die SVP Schweizerische Volkspartei, aber zu einem Volksauflauf kam es gestern kurz nach Mittag nicht, als die Kantonalpartei auf dem Fronwagplatz die drei Kandidaten, die den Kanton Schaff­hausen für die SVP in Bern vertreten sollen, vorgestellt haben: die Bisherigen, Ständerat Hannes Germann und Nationalrat Thomas Hurter, sowie der Jüngste im Bunde, der 34-jährige Michael Mundt, der im Grossen Stadtrat sitzt und für den Nationalrat kan­didiert.

Dino Tamagni, Kantonsrat und Neuhauser Gemeinderat, umriss in der Begrüssung der Anwesenden das Ziel der Schaffhauser SVP: «Wir wollen den grossen Wahlerfolg von 2015 wiederholen.» Damals wurden Germann mit 20 700 Stimmen und Hurter mit 16 000 Stimmen glanzvoll gewählt. «Zwei Sitze sind auch jetzt bestens machbar», sagte Tamagni, «ein dritter ist im Bereich des Möglichen. Wir haben drei hervorragende Kandidaten.»

Neue Technik gegen Klimawandel

Michael Mundt machte, als er sich vorstellte, einen dynamischen Eindruck, sagte, er sei vor Kurzem 34 Jahre alt ­geworden und sein Ziel, sofern er nach Bern entsandt würde, sei es, die Anliegen der jungen Menschen ins Parlament zu tragen.

Michael Mundt arbeitet seit 18 Jahren auf der Bank und hat bisher, wie er sagte, die Politik als Hobby betrieben. «Nun ist es Zeit, mein Commitment zu vertiefen.» Darauf angesprochen, wie er als Nationalrat die Anliegen der klimabewegten Jugendlichen einbringen würde, sagte er: «Ihr Anliegen ist ernst zu nehmen, der Klimawandel ist da, aber Lenkungsabgaben und höhere Benzinpreise sind nicht der richtige Weg, um die Anliegen umzu­setzen.» Da die Mobilität der Menschen in Zukunft nicht abnehmen werde, sieht Mundt in technischen Innovationen den besseren Weg zu weniger Emissionen.

Thomas Hurter hieb in die gleiche Kerbe – «wir müssen in der Klimadiskussion wieder faktenbasiert diskutieren können» – und fasste in wenigen Worten seinen Palmarès als Politiker zusammen. Er hob seinen Einsatz für Arbeitsplätze und die Sicherheit her-vor. «Sicherheit ist sehr wichtig für die ausländischen Firmen in unserem Land.» Ausserdem betonte Hurter die Wichtigkeit des Milizgedankens sowie die ­Eigenverantwortung und sagte, dass eigenverantwort­liches Handeln die Schweiz stark gemacht habe. Der Rahmenvertrag mit der EU ist für ihn ein «No-Go».

Auch Hannes Germann will gegen den Rahmenvertrag, wie er zurzeit ausgearbeitet ist, antreten. Und er setzt sich im Ständerat für den Kanton Schaffhausen ein: «Ein erfolgreiches Schaffhausen liegt mir am Herzen», sagte der Routinier. So habe er sich beispielsweise für den Erhalt des Zollamtes Bargen, und damit für den Erhalt dieser Arbeitsplätze eingesetzt. «Wir leben vom Austausch über die Grenze», sagte Germann. Dafür brauche es eine starke Schweiz. «Wir wollen das hohe Lohnniveau erhalten, und in diesem Kampf sind wir der SP für die Schützenhilfe dankbar.»

Die SVP und das politische Pathos

Der Veranstaltung den politischen Kontext zu geben, das war die Aufgabe des Kantonalpräsidenten der SVP, Walter Hotz. «‹Frei und sicher›, das ist unser Slogan», sagte er und betonte, dass die SVP nach wie vor die grösste Partei der Schweiz sei und «die einzige Partei, die Wort hält». Das heisse, «keine Unterwerfung unter die EU» und: «Wir stehen als einzige Partei für unsere Freiheit ein. Diese ist keine Selbstverständlichkeit und muss immer wieder verteidigt werden.» Und Hotz schaute voraus: «Die Wahl vom 20. Oktober ist eine Richtungswahl. Es geht um die Zukunft der Schweiz und unseres Kantons.»

Die beiden Bundespolitiker warfen immer wieder einen Blick auf die Uhr. Es galt, den Zug nach Bern nicht zu verpassen, und so war die Veranstaltung, die dann doch noch ein paar Passanten angelockt hatte, nach einer guten halben Stunde zu Ende.