Schaffhauser Parlamentarier hoffen auf ein Nein an der morgigen UBS-Generalversammlung.
von eru
Schaffhausen: Die vier Schaffhauser Bundesparlamentarier sind dagegen, dass dem ehemaligen Management der UBS eine Decharge erteilt werden soll. «Ich halte es für völlig verfehlt, nun einen Persilschein zu vergeben», sagt SP-Nationalrat Hans-Jürg Fehr. Auch die Vertreter der FDP und der SVP lehnen den Antrag, die einstige UBS-Spitze um Marcel Ospel und Peter Wuffli aus der Verantwortung zu entlassen, dezidiert ab. Noch seien zu viele Fragen offen, sagen sie. Der Antrag komme zu früh.
Wenig Verständnis für das Vorgehen der UBS hat auch Thomas Minder, «Vater» der Abzocker-Initiative. «Der Antrag für eine Decharge zeigt, dass der UBS jegliche Sensibilität abgeht», sagt der Neuhauser Unternehmer. «Es geht darum, ein starkes Zeichen zu setzen.» Erleide der Antrag an der morgigen Generalversammlung eine deutliche Niederlage, müsse der UBS-Verwaltungsrat nochmals über die Bücher gehen und über eine Strafklage nachdenken. Auch das Vergütungssystem der UBS ist den Schaffhausern ein Dorn im Auge. «Die UBS-Führung hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt», sagt SVP-Ständerat Hannes Germann. Und Ratskollege Peter Briner (FDP) kritisiert: «Die angekündigten Bonuszahlungen bewegen sich jenseits der realen Wirtschaft.» Thomas Hurter bemängelt das seiner Meinung nach kurzfristige Denken der Banker. «Damit schneiden sie sich langfristig ins eigene Fleisch», prophezeit der SVP-Nationalrat. Gestern kündigte die Grossbank für das erste Quartal 2010 einen Vorsteuergewinn von mindestens 2,5 Milliarden Franken an. Mit starken Gewinnzahlen wollte Konzernchef Oswald Grübel offenbar die Aktionäre besänftigen.