Seit zwei Monaten hat das «go tec!»-Wissenslabor seine Türen geöffnet. Gestern wurde in Anwesenheit der Partner aus Wirtschaft und Politik sein erfolgreicher Start gefeiert.
Von Zoltan Tamassy
Neuhausen. René Meier, Vizepräsident der Stiftung «go tec!», forderte zu Beginn des gestrigen zweiten «go tec!»-Partnerapéros die anwesenden Gäste zu einem Bastelexperiment auf: Genauso wie die Kinder in den Technikkursen des Wissenslabors mussten die über 50 erschienenen Sponsoren, Pädagogen und Politiker testen, beobachten und interpretieren, was mit einer erhitzten Spiralfeder passiert. Meiers Frage: Wo kommt diese Spiralfeder im Alltag zur Anwendung? Überraschende Antwort: in einer Harley Davidson.
Auf einer ebensolchen drehte im Anschluss von Meiers Eröffnungsrede «go tec!»-Geschäftsführer Christoph Leu eine Runde durch die Halle auf dem SIG-Areal in Neuhausen. «Der Start war fulminant», sagte Leu nach dieser Showeinlage zu den ersten zwei Betriebsmonaten. Bereits über 350 Schülerinnen und Schüler hätten einen der technischen Kurse besucht. Das viertägige TüftelCamp während der Herbstferien sei ausgebucht gewesen, Leu habe doppelt so viele Anmeldungen wie Plätze zur Verfügung gehabt. Leus Vision für 2015: 2000 Kursteilnehmer. Um diese Zahl zu erreichen, sei aber die Mithilfe von freiwilligen Coaches unabdingbar.
MINT ist die Antwort
Vom Ergebnis der ersten zwei Betriebsmonate begeistert zeigte sich auch Giorgio Behr, Präsident der IVS Industrie- und Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen und Mitinitiator des Projekts. Behr nannte stichwortartig einige gesellschaftliche Problemfelder, unter anderem Verkehrsstaus und die Energiewende. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften undTechnik (MINT) sei die Antwort auf diese Herausforderungen. Und hier würde dem «go tec!»-Labor eine wichtige Rolle zukommen. Vom «homo technicus» beziehungsweise davon, dass der Mensch und die Technik immer stärker zusammenwachsen würden, erzählte Christian Amsler, Regierungsratspräsident und Vorsteher des Erziehungsdepartements des Kantons Schaffhausen. Die Technik entwickle sich in rasendem Tempo, in den technischen Berufen sei die Ausbildungsrate allerdings zu klein. Laut Amsler müssten diese daher bereits für Knaben und Mädchen attraktiv gemacht werden, die MINT-Förderung, wie sie auch im «go tec!»-Labor betrieben werde, könne hier unterstützend wirken. Nicht angemeldet und deshalb der Überraschungsgast am gestrigen Abend war Ständeratspräsident Hannes Ger- mann. Das Schaffhauser Bildungssystem sei laut Germann in Bezug auf die Integration von Technik führend in der Schweiz, und darauf sei er stolz. «Möge dieser positive Virus schweizweit grassieren», sagte Germann. Im Anschluss an die Reden begaben sich die anwesenden Gäste an die Werkbänke des Labors, wo der Spieltrieb eifrig ausgelebt wurde.