[Schaffhauser Nachrichten] Ersparniskasse weist erfreuliches Ergebnis aus

Die älteste Bank auf dem Platz Schaffhausen, die Ersparniskasse, steht solide da und konnte 2018 sowohl Volumen als auch Gewinn steigern, während die Kosten, besonders im IT-Bereich, gesenkt wurden. Auch dieses Jahr gehen 100 000 Franken an die gemeinnützige Hülfsgesellschaft.

Ursula Junker

Hannes Germann (l.) und Beat Stöckli blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 der Ersparniskasse Schaffhausen zurück. BILD SELWYN HOFFMANN
Hannes Germann (l.) und Beat Stöckli blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 der Ersparniskasse Schaffhausen zurück. BILD SELWYN HOFFMANN

SCHAFFHAUSEN . Als «hocherfreuliches Jahr» bezeichnete Hannes Germann, Verwaltungsratspräsident der Ersparniskasse Schaffhausen, das Geschäftsjahr 2018 an der gestrigen Medienkonferenz. Er zeigte sich sehr zufrieden mit dem Abschluss. Man habe Wertberichtigungen vornehmen können, was sich wiederum positiv auf das Ergebnis auswirkte. Zum guten Ergebnis trug auch bei, dass man die Kosten deutlich senken konnte. Germann bekräftigte, dass die Ersparniskasse nach wie vor nachhaltig und solide wachsen und Gewinne erarbeiten wolle. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den Ursprung der Bank, die in einer sozialen Notlage entstanden war und die sich immer noch sozial verpflichtet fühlt.

Anspruchsvolles Umfeld

«Wir befinden uns in einem anspruchsvollen Umfeld», sagt Beat Stöckli, Direktor der Ersparniskasse. Er bezog sich einerseits auf das Negativzinsumfeld: Man versuche alles, um die für die Bank daraus entstehenden Zinsen nicht auf die Kunden überwälzen zu müssen. Andrerseits sei auch das Marktumfeld nicht sehr erfreulich. Angesichts der Entwicklungen an der Börse herrsche grosse Verunsicherung.

Trotz der ungünstigen Voraussetzungen präsentierten sich die Zahlen der Ersparniskasse durchaus erfreulich. Die Bilanzsumme konnte um 4 Prozent auf 874,5 Millionen Franken gesteigert werden. Der Geschäftserfolg stieg um gut 33 Prozent auf 3 584 000 Franken an. Das Geschäftskapital und die Reserven konnten um rund 10 Prozent auf 71 710 000 Franken erhöht werden. Angestiegen sind auch die Kundenausleihungen; im Hypothekengeschäft erzielte man gegenüber dem Vorjahr ein besseres Ergebnis. Weiterhin bestehe auch ein hoher Deckungsgrad von 88 Prozent durch Kundengelder, führte Stöckli aus. Erfreulich auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, welches das schon erfolgreiche Vorjahr um 21 Prozent übertraf. Hingegen wies die Ersparniskasse einen um 36 Prozent tieferen Handelserfolg aus. Als Grund gab Stöckli die Bewegungen am Finanzmarkt an.

Zum guten Ergebnis trug auch bei, dass die Geschäftskosten um gut 11 Prozent respektive 1 158 000 Franken gesenkt werden konnten. Die Einsparung geschah im IT-Bereich und ging damit nicht zulasten der Mitarbeiter. Ihnen verdanke man, dass der Geschäftserfolg um 31 Prozent anstieg. Deshalb werden sie erneut über Partizipationsscheine am Unternehmen beteiligt. Stückli informierte darüber, dass die Ersparniskasse am Pilotprojekt «Kleinbankenregime» der Finanzmarktaufsicht (Finma) teilnehme. Dabei werden Massnahmen für regulatorische Erleichterungen und Vereinfachungen geprüft. Das Projekt sei an strenge Vorgaben geknüpft; nur solide Institute seien zugelassen. Er äusserte sich zudem zuversichtlich für 2019. Man sei gut gestartet, die Börse habe sich erholt. In diesem Umfeld will die Bank 2019 die Kapitalbasis weiter stärken. Dann steht auch ein Umbau des Gebäudes an, die Planung dafür soll 2019 erfolgen.

Abschliessend informierte Hannes Germann über die Anträge an die Generalversammlung. Vom Jahresgewinn von 2,33 Millionen sollen 2,32 Millionen an die freiwilligen Gewinnreserven gehen, 100 000 Franken sollen an die Hülfsgesellschaft ausgerichtet werden. Letztlich erinnerte Germann auch noch daran, dass die Ersparniskasse rund 550 000 Franken Steuern zahle, die Öffentlichkeit mithin am Erfolg teilhaben könne.