Schaffhauser Nachrichten: Es bleibt alles beim Alten

Martin Schweizer zum Ausgang der eidgenössischen Wahlen

Alle Bisherigen problemlos wiedergewählt, keine Überraschungen wie auch immer – das ist das Fazit nach einem langwierigen, gegen Ende aber doch leicht hitzigen und etwas aggressiven Wahlkampf.

Wie am Schnürchen verlief die Wahl ins Stöckli: Die beiden Ständeräte, Peter Briner, FDP, und Hannes Germann, SVP, wurden am Sonntag glanzvoll bestätigt. Ihre politische Arbeit in Bern wird von den Schaffhausern und den Schaffhauserinnen offensichtlich geschätzt. Und bei allem Respekt vor dem Achtungserfolg der jungen Mitbewerber Florian Keller und Christoph Lenz – eine wirkliche Alternative bildeten sie letztlich doch nicht, das überparteiliche bürgerliche Komitee pro Briner und Germann konnte sich vielmehr wochenlang einen Wahlkampf auf Sparflamme leisten.
Beim Nationalrat sah das anders aus: Der Ausgang war keineswegs von Anfang an klar. Vorab die SP, vor vier Jahren mit Hans-Jürg Fehr nur knapp vor der SVP in die Grosse Kammer gerutscht, liess nichts anbrennen – sie kämpfte verbissen, auch mit Verve. Das hat sich ausgezahlt. Dass Hans-Jürg Fehr gestern mit einem ausgezeichneten Resultat wiedergewählt wurde, hängt nicht allein, aber gewiss auch mit dem fulminanten Einsatz zusammen, mit dem die Sozialdemokraten und Sympathisanten ihren Wahlkampf bestritten.
Die Herausforderin, die SVP mit Rolf Hauser und Josef Würms, konnte da nicht mithalten, vermochte der SP in keiner Phase des Wahlkampfs Paroli zu bieten, weder argumentativ noch rhetorisch; nur dank dem relativ guten Abschneiden ihrer zweiten Liste, jener der Jungen SVP mit den allgemein als piffig beurteilten Kandidaten Ueli Kleck und Andreas Gnädinger, stürzte die sonst so erfolgsverwöhnte Partei nicht ab.
Eine geradezu peinliche Abfuhr erlebte dagegen die CVP mit ihrem allzu farblos wirkenden Parteipräsidenten Christian Eichholzer. Nicht zufrieden kann auch die FDP sein, Gerold Bührer hat Stimmen verloren, Christian Heydecker liegt weit unter der Erwartung. Auch die Freisinnigen, keine Frage, müssen nach diesem Wahlsonntag über die Bücher.