Die SVP des Kantons Schaffhausen schlägt Hannes Germann und Thomas Hurter als Bundesratskandidaten vor.
von Patrick Steinemann
Die Liste der Kandidaten für die Nachfolge des zurücktretenden Bundesrates Samuel Schmid ist gestern abend um zwei Namen aus Schaffhausen ergänzt worden: Die kantonale SVP schlägt ihre beiden Standesvertreter, Ständerat Hannes Germann und Nationalrat Thomas Hurter, als Kandidaten für die Landesregierung vor. «Wir halten beide für fähig und wählbar», erläuterte SVP-Kantonalpräsident Werner Bolli die Nomination zuhanden der SVP-Bundeshausfraktion. Deshalb habe man sich nach Hearings mit den beiden Bundesparlamentariern mit klarer Mehrheit für eine Zweierkandidatur entschieden. Ob neben den beiden Bundespolitikern auch noch andere SVP-Vertreter für eine Kandidatur zur Diskussion standen, wollte Bolli nicht sagen.
Hannes Germann zeigte sich auf Anfrage geehrt vom Entscheid der Parteileitung. Nichts einzuwenden hätte der Ständerat auch, wenn ihn die Fraktion auf ein Zweierticket mit alt Bundesrat Christoph Blocher heben würde. Nun gelte es, den Entscheid der SVP-Bundeshausfraktion vom 27. November abzuwarten. Dies betonte auf Anfrage auch Nationalrat Thomas Hurter. Er hofft, dass schliesslich auch auf dem Ticket der Fraktion zwei Namen stehen, «dann gibt es eine echte Auswahl». Die SVP Schweiz forderte derweil gestern die anderen Parteien auf, zur Kandidatur von Christoph Blocher Farbe zu bekennen. Die Reaktionen von CVP und FDP kamen rasch: Sie lehnen eine erneute Kandidatur des abgewählten Bundesrates nach wie vor ab. Blocher selbst schloss gestern abend einen Verzicht nicht mehr aus. Wenn die anderen Parteien nein sagen zu seiner Kandidatur, «dann muss man einen anderen Kandidaten nehmen», sagte Blocher am Westschweizer Radio (RSR). Er wolle nicht, dass seine Partei in der Opposition bleibe. Aber «im Moment sind wir noch in der Diskussion», sagte Blocher weiter, ohne explizit zu sagen, ob er antreten will oder nicht.