Schaffhauser Nachrichten: Gewählt mit bestmöglichem Ergebnis

Ein grosser, schöner Blumenstrauss aus den Händen von Filippo Lombardi für den Schaffhauser Hannes Germann.Bild Key
Ein grosser, schöner Blumenstrauss aus den Händen von Filippo Lombardi für den Schaffhauser Hannes Germann.Bild Key

Glanzvoll wurde Hannes Germann (SH/SVP) zum Ständeratspräsidenten gewählt. Nur ein Wahlzettel blieb leer – sein eigener.

Von Anna Kappeler

Ein grosser, schöner Blumenstrauss aus den Händen von Filippo Lombardi für den Schaffhauser Hannes Germann.Bild Key
Ein grosser, schöner Blumenstrauss aus den Händen von Filippo Lombardi für den Schaffhauser Hannes Germann.Bild Key

BERN «Ich bin gerührt über dieses tolle Ergebnis»: Mit diesen Worten eröffnete der frisch gewählte Ständeratspräsident Hannes Germann (SVP) seine Antrittsrede. Seit gestern um drei Minuten vor 17 Uhr und für ein Jahr steht dem Stöckli nun also ein Schaffhauser vor – und zwar einer, der mit dem bestmöglichen Resultat gewählt wurde. 40 Jahre musste sich Schaffhausen gedulden, um nach Kurt Bächtold wieder einen Ständeratspräsidenten stellen zu können.

Da nicht alle 46 Ständeräte anwesend waren, wurden 43 Wahlzettel ausgeteilt. Das zur Wahl nötige absolute Mehr lag somit bei 22 Stimmen. Germanns Wahl war zwar unbestritten, sein Resultat überraschte dann aber doch: Mit 42 Stimmen und somit von allen Anwesenden wurde Germann ins Amt gewählt. Nur ein Wahlzettel blieb leer, es war dies sein eigener. «Selbstverständlich habe ich mich nicht selber gewählt, das wäre in der kleinen Kammer ein Super-GAU», sagt dazu einige Stunden später am Wahlfeierapéro ein strahlender Germann.

Applaus von Saal und Tribüne

Viel Zeit zur Freude blieb dem neuen Präsidenten allerdings nicht, denn zügig kehrte die kleine Kammer nach der Wahl des Ständeratbüros zum Tagesgeschäft zurück. Zuerst aber erklang herzlicher Applaus aus dem Saal und insbesondere von der Tribüne herab, wo sich 45 Schaffhauser Gratulanten eingefunden hatten. Die kleine Kammer wurde vom Blitzlichtgewitter der Fotografen erfüllt, und Amtsvorgänger Filippo Lombardi (TI/CVP) überreichte seinem Nachfolger einen riesigen Blumenstrauss (Bild). Nun folgte der Sesseltausch, und der sechste Schaffhauser Ständeratspräsident richtete das Wort an seine Ratskollegen und an seine Familie: «Ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken. Sie haben mir einen Vertrauensvorschuss gegeben, der für mich Herausforderung und Freude zugleich ist.» Was man von ihm im Amt erwarten dürfe, beantwortete er so: «Ich bin ein auf Ausgleich bedachter Föderalist und ein Schweizer durch und durch. Als Schaffhauser und somit als Vertreter eines Grenzkantons ist mir die Pflege einer guten Nachbarschaft mit Deutschland wichtig.»

«Anerkannter Brückenbauer»

Entspannter und gelöster zu und her ging es anschliessend am abendlichen Apéro. Germann genoss die Glückwünsche und spazierte von Grüppchen zu Grüppchen. Nebst seinen Ständeratskollegen gratulierten auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann («Hannes und Hannes – das kommt gut»), die drei anderen Schaffhauser Parlamentarier sowie die Delegation aus Schaffhausen, bestehend aus Familie, Freunden und Politikern. «Hannes Germanns Wahl ist eine grosse Ehre für Schaffhausen», sagte etwa Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel. «Insbesondere das ausserordentlich gute Resultat bestätigt, wie anerkannt Hannes Germann als Brückenbauer auch über die Parteigrenzen hinweg ist.»