Die grosse Berufsschau im Berufsbildungszentrum Schaffhausen war gestern für die Lehrkräfte und ihre Schulklassen geöffnet. Die Möglichkeiten zu Gesprächen und für Informationen wurde rege genutzt.
von Karl Hotz
Hektik herrschte am Freitagmorgen kurz vor 8.30 Uhr im Berufsbildungszentrum Schaffhausen: Dutzende waren damit beschäftigt, ihren Ständen den letzten Schliff zu verpassen, denn es wurden Hunderte von Schülern erwartet, die sich an der Berufsmesse 2011 Informationen über die Berufswahl verschaffen wollten. Die Veranstaltung ist in diesem Sinne für die jungen Leute eine wichtige Standortbestimmung. Aber auch für die Lehrmeister gewinnt sie immer mehr an Bedeutung, sind doch die Zeiten vorbei, in denen es zu viele Lehrlinge gab. Heute sind auch im September noch nicht alle Lehrstellen besetzt.
Dann ging es los. Schülerinnen und Schüler streiften durch die Räume. Einige sehr zielgerichtet, andere sichtlich etwas gelangweilt. Natürlich gab es Anziehungspunkte: Bei den Automechatronikern etwa herrschte wie immer Andrang. Auffallend, dass viele Stände jedes Jahr vielfältiger werden. Die Aussteller geben sich sichtlich Mühe, ihre Berufe möglichst anschaulich zu präsentieren. Und an vielen Orten werden die zukünftigen Lernenden von heutigen Lehrlingen betreut.
Stimmungsvolle Eröffnung
Eröffnet worden war die Berufsmesse am Donnerstagabend mit einer kleinen Feier. Andrea Biner, die Or- ganisatorin der Berufsmesse, freute sich sichtlich über die grosse Anzahl Aussteller. «Ich find s eifach lässig», brachte sie ihre Gefühle auf den Punkt. Ansonsten standen, wie es sich für eine derartige Messe gehört, die Lernenden im Mittelpunkt. Regierungsrat Christian Amsler verzichtete nämlich auf eine Eröffnungsrede und führte stattdessen ein Gespräch mit Jonathan Kissling und Tobias Meier, die als Zimmermann beziehungsweise Informatiker Ende des Monats an die Berufsweltmeisterschaft nach London reisen werden. Beide hatten ihre Lehre im Kanton Schaffhausen absolviert und die Berufsschule im BBZ besucht. Man solle sich, so riet Kissling auf eine entsprechende Frage den jungen Besuchern, ein Lehrfach auswählen, für das man Leidenschaft mitbringe. Dass auch die Politik der Berufslehre einen hohen Stellenwert beimisst, zeigte sich daran, dass auch Ständerat Hannes Germann, Nationalrat Hans-Jürg Fehr und Kantonsratspräsident Christian Heydecker der Feier beiwohnten. Amsler gratulierte abschliessend den Ausstellern: «Sie alle zeigen mit Ihrem Einsatz, dass Sie über den viel beschworenen Fachkräftemangel nicht einfach jammern, sondern dagegen etwas tun.»