Wo der Schuh drückt
Hannes Germann arbeitete nach seiner Tätigkeit als Primarschullehrer in Stein am Rhein und Oberhallau von 1990 bis 2002 als Redaktor bei den «Schaffhauser Nachrichten», zuletzt im Wirtschaftsressort. Im Spätsommer 2002 wurde der SVP-Politiker in einer Ersatzwahl für Rico E. Wenger in den Ständerat gewählt, Ende 2002 beendete er seinen Job bei den «Schaffhauser Nachrichten».
Frage: Worin vor allem, Herr Germann, unterscheidet sich der Journalismus von der hohen Politik?
Hannes Germann: Der Politiker spricht manchmal von Dingen, über die besser nicht geschrieben würde, und der Journalist schreibt manchmal Dinge, über die gar nicht gesprochen wurde. Doch im Ernst: Beide, Politiker und Journalist, haben viele Gemeinsamkeiten. Sie brauchen sich gegenseitig und sind in ihrem sicher verantwortungsvollen Beruf nur dann wirklich präsent und gut, wenn sie wissen, wo die Leute der Schuh drückt.
Wie viele Bundesgesetze gibt es, auf wie viele könnten wir guten Gewissens verzichten?
Germann: Wir haben eindeutig zu viele Gesetze. In der systematischen Rechtssammlung des Bundes befinden sich derzeit 4312 Rechtsakte, etwa die Hälfte tangierten internationales Recht. Da kann man höchstens erahnen, wie viele davon überflüssig sind.