Hannes Germann (SVP) holt sich den zweiten Sitz im Ständerat. Hermann Keller (SP) muss eine herbe Niederlage einstecken.
Schaffhausen. Bei einer Stimmbeteiligung von 60 Prozent wählte der Schaffhauser Souverän gestern Sonntag Hannes Germann zum neuen Ständerat – mit einer ausgezeichneten und überraschend hohen Stimmenzahl. Der Kandidat der Schweizerischen Volkspartei schaffte das bis zuletzt offen scheinende Rennen mit 14 318 Stimmen, der Herausforderer der Sozialdemokraten, Regierungsrat Hermann Keller, erreichte lediglich 9 181 Stimmen. Das absolute Mehr betrug 12 101, auf Vereinzelte fielen 701 Stimmen. 3769 Wahlzettel wurden leer eingelegt.
Weiterhin bürgerlich-liberal
Somit ist klar, dass mit dem Freisinnigen Peter Briner und Hannes Germann von der SVP das «Stöckli» weiterhin bürgerlich-liberal bleibt und alle drei grossen Parteien – FDP, SVP und FDP – auch in Zukunft in den eidgenössischen Räten vertreten sind.
Hannes Germann tritt die Nachfolge des im Juni dieses Jahres überraschend verstorbenen Ständerats Rico E. Wenger aus Stein am Rhein an. Bereits in drei Wochen beginnt für den gebürtigen Merishauser die Herbstsession. Germann steht für eine Politik der Mitte und des Ausgleichs. Er ist kein Hardliner innerhalb der Partei und fand daher auch problemlos die Unterstützung der Freisinnigen, während die Ökoliberalen im Vorfeld der Wahl die Präsidentin der SVP unterstützten – gegen ihren erklärten Willen. Der Appell, eine Frau zu wählen, kam auch von der CVP.
Politische Stationen
Der neue Ständerat ist 46 Jahre alt und war während einiger Jahre Lehrer in Oberhallau und Stein am Rhein. Heute ist er Wirtschaftsredaktor bei den «Schaffhauser Nachrichten» und im Nebenamt Gemeindepräsident. Politisch bekannt wurde Hannes Germann auch als Erziehungsrat und Kantonsrat, wo er sich unter anderem für Bildungsreformen einsetzte. (-zer.)