Die Einführung des Englischunterrichts in der Primarschule ging nach vier Jahren zu Ende. Das wurde am Dienstag gefeiert.
Von Erwin Künzi
Am 11. September 2000 reichte der damalige Kantonsrat Hannes Germann im Parlament eine Motion mit dem Titel «Englisch an der Volksschule» ein. Mit dieser forderte er, in den Schaffhauser Schulen seien die Kinder ab der 3. Klasse in der englischen Sprache zu unterrichten. Die Folgen dieses Vorstosses, der vom Kantonsrat gutgeheissen worden war, konnten am Dienstagnachmittag im Schulhaus Sandacker in Schaffhausen begutachtet werden. Dort führte eine muntere Schar von Schülerinnen und Schülern vor, was sie im Englischunterricht alles gelernt haben: Die 3. Klasse von Karin Neukomm aus dem Schaffhauser Breiteschulhaus sang über ihre Erlebnisse bei einer Busfahrt («The wheels on the bus go round and round»), die 4. Klasse von Brigitte Stoll aus Wilchingen sang und führte Gespräche («Whats your favourite colour?»), die 6. Klasse von Mathilda Rauer aus Ramsen stellte Tiere sowie eine Trauminsel vor, und die 5. Klasse von Vivane Mathier aus Löhningen präsentierte eigene Erfindungen, wobei das Publikum raten musste, welche Zeichnung zu welcher Erfindung gehörte. Nach einem weiteren Lied der 3. Klässler aus der Stadt stellten sich alle nochmals für ein Schlussbild auf die Bühne und beendeten so eine Vorführung, bei der der Spass am Englischen für alle spür- und hörbar war.
Dieser Auftritt war der offizielle Schlusspunkt hinter die Einführung des Englischen an der Primarschule. Im Herbst werden zum ersten Mal Schülerinnen und Schüler in die Sekundarstufe 1 übertreten, die bereits vier Jahre lang in Englisch unterrichtet wurden. Den langen Weg vom Einreichen der Motion bis zu ihrer Erfüllung schilderte Heinz Keller, Leiter der Dienststelle Primar- und Sekundarstufe I im Erziehungsdepartement. So mussten politische Hindernisse überwunden werden, in Form einer Volksinitiative mit dem Titel «Nur eine Fremdsprache an der Primarschule», die vom Volk 2006 abgelehnt wurde. Auf der Fachebene mussten Lehrpläne entworfen, Lehrmittel bestimmt, die Unterrichtsqualifikation für die Lehrkräfte festgelegt und die Eltern über das neue Fach informiert werden. Eine Spurgruppe Englisch widmete sich ab dem Januar 2004 diesen Aufgaben und entwickelte das Projekt «Einführung von Englisch an der Primarschule», das vom Erziehungsrat 2005 in Auftrag gegeben und von Thomas Meier geleitet wurde. Dieses ist jetzt abgeschlossen, und ein erster Vergleichstest 2010/11 mit anderen Kantonen ergab, dass die Schaffhauser Kinder nicht nur über gute Englischkenntnisse verfügen, sondern auch Spass am Unterricht haben. Deshalb konnte Regierungsrat Christian Amsler bei seiner auf Englisch gehaltenen Ansprache davon ausgehen, dass auch die Kinder fast alles verstehen würden, so etwa seine Ausführungen zur Wichtigkeit der Weltsprache Englisch auch für Schaffhausen.