[Schaffhauser Nachrichten] Kandidaten präsentieren sich im Auftakt zu den nationalen Wahlen

Die Schaffhauser Kandidierenden für den Ständerat und den Nationalrat eröffneten beim Wahlauftakt der «Schaffhauser Nachrichten» gestern Abend den Wahlkampf.

Mark Liebenberg, Andrea Tedeschi

Farbe bekennen wie im Nationalratssaal: Beim Podium der Nationalratskandidatinnen und -kandidaten wurde zu aktuellen politischen Fragen abgestimmt. BILD MICHAEL KESSLER

SCHAFFHAUSEN. Am 20. Oktober 2019 wählt die Schweiz ein neues nationales Parlament. Die Ausgangslage im Kanton Schaffhausen zeigt vier bisherige Bundesparlamentarier mit intakten Chancen für eine Wiederwahl. Und doch gibt es auch Herausforderer. Die beiden Ständeräte Hannes Germann (SVP) und Thomas Minder (parteilos) trafen beim gestrigen Wahlauftakt der «Schaffhauser Nachrichten» erstmals auf ihre Herausforderer Christian Amsler (FDP) und Patrick Portmann (SP). Der erwartete Schlagabtausch zwischen Amsler, der einen Sitz im Stöckli für seine Partei nach acht Jahren zurückholen möchte, und Minder blieb aus. Bei vielen Sachfragen waren sich die Kandidaten einig. Auseinander gehen die Meinungen aber bei gesellschaftspolitischen Fragen wie etwa der «Ehe für alle». Ein rascher Abschluss eines Rahmenabkommens mit der EU fand indes nur bei Amsler Zustimmung.

Klimafragen haben Hochkonjunktur

Die bisherigen Nationalräte Martina Munz (SP) und Thomas Hurter (SVP) starten ebenfalls mit guten Chancen in den Wahlherbst. Hier wird es aber noch auf Listenverbindungen ankommen, welche die SP eingehen kann, um ihren Sitz zu sichern. Ebenfalls in der ­Nationalratswahl mischen elf weitere Parteien mit. Total sind es mit Ausnahme der Bisherigen 26 Nationalratskandidatinnen und -kandidaten, von welchen sich 19 in einem gemeinsamen Podium gestern der medialen Schaffhauser Öffentlichkeit vorstellten. Darunter sind gestandene Politiker aus der kantonalen Politik, aber auch viele junge Gesichter. Gab es bis vor Kurzem noch eine Grüne Partei, so sind es bei der Schaffhauser Nationalratswahl 2019 ganze vier mit insgesamt acht Kandidierenden, die das «grün» in ihrem Namen tragen: die Grünen, die Grünliberalen und ihre jeweiligen Jungparteien. Bei Klima- und Umweltthemen gab es denn auch deutliche Mehrheiten für weitgehende Massnahmen.

Das Podium bot allen Kandidierenden die Gelegenheit, sich selber und ihre Schwerpunkte in aller Kürze vorzustellen. Damit aber das politische Profil der Kandidieren­den zutage tritt, mussten diese auch über ­aktuelle Fragen abstimmen und sich kritische Nachfragen gefallen lassen. Die Gesprächsrunden wurden vom Schaffhauser Fernse­hen aufgezeichnet und werden heute aus­gestrahlt.