Schaffhauser Nachrichten: Kleine Chance, grosse Motivation

Die CVP Schaffhausen hat ihre Kandidierenden für den Nationalrat vorgestellt. Die Partei geht nicht davon aus, dass sie einen Sitz schafft.

von Zeno Geisseler

Die linken und die rechten Parteien fahren einen Konfrontationskurs, getragen aber wird der Staat von der Mitte – dort, wo die CVP zu Hause ist. Dieses Bild der Parteienlandschaft Schweiz präsentierte der Präsident der Schaffhauser CVP, Christian Di Ronco, an der gestrigen Vorstellung seiner beiden Nationalratskandidierenden, Patrick Portmann aus Beringen und Nathalie Zumstein aus Schaffhausen.

Zumstein, Jahrgang 1953, ist promovierte Biologin, Vizepräsidentin des Schaffhauser Stadtschulrats, Vorstandsmitglied der städtischen CVP, Hausfrau und Mutter. Sie setzt sich unter anderem für ein starkes Bildungswesen, für die Stärkung der Familie, für eine ökologisch und ökonomische Energiepolitik und für eine konsequente Ausländerpolitik ein. Portmann, Jahrgang 1989, ist Fachmann Pflege und Betreuung, Einwohnerrat in Beringen, Präsident der JCVP Schaffhausen, Vorstandsmitglied der kantonalen CVP und Delegierter der CVP Schweiz. Seine Schwerpunkte sind eine stärkere Einbindung der jungen Generationen in die Politik, ein zuverlässiger Service public, eine umweltfreundliche Siedlungspolitik und eine gute medizinische Versorgung bei möglichst tiefen Prämien. Beide sind dezidierte Befürworter des bilateralen Wegs und lehnen einen EU-Beitritt der Schweiz ab, genau wie auch eine Anbindung des Frankens an den Euro. Ihre Wahlchancen schätzt die Partei als gering ein: «Wir sind realistisch. Ich gehe davon aus, dass wir etwa fünf Prozent der Stimmen holen», sagte Kandidatin Zumstein. Für einen Sitz würde dies bei Weitem nicht reichen. Trotzdem sei es wichtig, an den Wahlen teilzunehmen, sagte Parteipräsident Di Ronco: «Wir müssen die CVP schweizweit stärken. Denn wenn es um Themen wie die Verteilung der Bundesratssitze geht, zählt jede Stimme.» Die Schaffhauser CVP wird mit der FDP und der JFDP eine Listenverbindung eingehen.

Unterstützung für Heydecker 
Im Ständeratswahlkampf, an dem die CVP nicht teilnimmt, unterstützt sie Hannes Germann (SVP, bisher) sowie den FDP-Kandidaten Christian Heydecker. Beide seien klar bürgerliche Politiker, sagte Di Ronco. «Wir kaufen nicht die Katze im Sack», sagte er mit Blick auf die Kandidatur von Thomas Minder. «Wir wollen die ungeteilte bürgerliche Standesstimme, wo nicht nur bürgerlich drauf steht, sondern auch bürgerlich drin ist.»