Der Ständerat befasste sich gestern nicht nur mit der Meldestelle für Sportlerinnen und Sportler, sondern mit einem weiteren Sportthema: Doping. Jacques Bourgeois, FDP-Nationalrat aus dem Kanton Freiburg, fordert in einer Motion, dass der Bundesrat eine Koordinationsstelle für Dopingfragen beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) prüfe. Mit der Stelle soll die Zusammenarbeit zwischen kantonalen, nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden verbessert werden. Der Nationalrat nahm die Motion in der Herbstsession 2019 an.
Mehr Kosten, keinen Mehrwert
Im Ständerat war die Ausgangslage aber nicht gut: Die von Hannes Germann (SH/SVP) präsidierte Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur beantragte, die Motion abzulehnen. Es gebe ausreichend Instrumente im Kampf gegen Doping, die Zusammenarbeit zwischen den Behörden funktioniere, argumentierte Germann. Die Schaffung einer zusätzlichen Stelle würde zwar den Verwaltungsapparat vergrössern, aber keinen Mehrwert bringen.
Roberto Zanetti (SO/SP) argumentierte, dass es gar kein zusätzliches Personal brauche. Es gehe darum, die Koordination als Aufgabe des Fedpol festzustellen.
Dieser Ansicht hielt Bundesrätin Viola Amherd (CVP) nichts entgegen. «Aber das ist eine Frage der Kommunikation», sagte sie und beantragte, die Motion abzulehnen.
Dieser Argumentation folgte eine klare Mehrheit des Ständerats und schrieb die Motion ab. Das Geschäft ist damit erledigt. (dmu)