Das Kandidatenfeld der SP für den Bundesrat lichtet sich, dasjenige der SVP wird grösser.
von dk
Bern/Schaffhausen Für die Sozialdemokraten ist die Ausgangslage für die Bundesratswahlen klar: Sie wollen am 14. Dezember den Sitz von Micheline Calmy-Rey mit einem Mann aus der lateinischen Schweiz besetzen. Nach Nationalrat Stephan Rossini (SP/VS) und Ständerat Alain Berset (SP/FR) gab gestern der Waadtländer Staatsrat Pierre-Yves Maillard seine Bundesratskandidatur bekannt. Gleichzeitig teilte der Neuenburger Staatsrat Jean Studer seinen Verzicht mit. Während sich bei der SP das Kandidatenfeld also konkretisiert, ist dasjenige der SVP offener denn je. Die SVP will den zweiten Bundesratssitz zurückholen. Im Gegensatz zur SP grenzt die SVP das Feld der Kandidaten geografisch nicht ein – zu unübersichtlich sei derzeit die Ausgangslage, so SVP-Generalsekretär Martin Baltisser. Galten bei der SVP lange Nationalrat Jean-François Rime und Fraktionschef Caspar Baader als Favoriten, sprechen die Parteistrategen plötzlich von einer Kandidatur aus der Ost- oder der Innerschweiz. Tatsächlich wäre ein Angriff auf den Sitz der Bündnerin Eveline Widmer-Schlumpf mit einem Ostschweizer Kandidaten nahe liegend, das sagen auch die beiden Schaffhauser SVP-Parlamentarier Hannes Germann und Thomas Hurter. Über allfällige eigene Bundesratsambitionen halten sie sich bedeckt. Hurter sagt, zuerst müsse die Partei eine Strategie definieren, wie sie den zweiten Bundesratssitz zurückerobern wolle. Germann kann sich eine Kandidatur vorstellen, wenn sich eine reelle Chance böte, den ersten Bundesratssitz für Schaffhausen zu holen.