Für die Bundesratskandidatur wird Germann mehr Überzeugungsarbeit in seiner Partei leisten müssen als in der Bundesversammlung.
von dk/ek
Bern/Schaffhausen Der Schaffhauser Ständerat Hannes Germann hat als erster SVPler seine Karten offengelegt: Er geht ins Rennen für einen Sitz im Bundesrat. Seine Fraktion wird am 1. Dezember darüber entscheiden, mit welchen Kandidaten sie zur Bundesratswahl antritt. Gegenüber den SN hält sich Germann bedeckt, was seine Chancen innerhalb der SVP-Fraktion anbelangt: «Das ist im Moment schwierig zu beurteilen.» Für den Glarner Ständerat This Jenny ist hingegen klar: «Wenn es der SVP ernst ist mit der Rückeroberung des zweiten Bundesratssitzes, dann muss Germann eine Option sein.» Gehe es aber nur darum, mit einer Kandidatur zu provozieren, dann falle Germann ausser Traktandum. CVP-Fraktionschef Urs Schwaller beurteilt die Situation ähnlich. Will die SVP den zweiten Sitz, braucht sie einen breit akzeptierten Kandidaten. Für Schwaller ist Germann ein solcher Kandidat. Noch ist das Kandidatenfeld der SVP ziemlich unübersichtlich. Eine wichtige Rolle wird für Germann spielen, ob aus dem Thurgau eine zweite, starke Ostschweizer Kandidatur kommt. Die Thurgauer SVP entscheidet darüber nächste Woche. Parteipräsident Walter Marty geht davon aus, dass die Partei jemanden aus dem Quartett Roland Eberle, Peter Spuhler, Jakob Stark und Monika Knill nominieren wird.