Bern «Das ist kein Glanzresultat, aber ein gutes Ergebnis.» FDP-Ständerat Peter Briner zeigte sich zufrieden mit dem Ausgang der Bundesratswahl. CVP-Präsidentin Doris Leuthard sei eine plausible, unbestrittene Kandidatin gewesen. «Und es freut mich, dass wieder zwei Frauen im Bundesrat sitzen.»
Ganz ähnlich urteilt SVP-Ständerat Hannes Germann. «Ich freue mich über ihre Wahl. Wenn sie tatsächlich Wirtschaftsministerin wird, werde ich als Präsident der Kommission für Wirtschaft und Abgaben gerne mit ihr Zusammenarbeiten.» Germann hatte nicht mit einer klareren Wahl gerechnet. Im Gegenteil: «Denkbar war auch ein zweiter Wahlgang.»
FDP-Nationalrat Gerold Bührer und SP-Präsident Hans-Jürg Fehr hingegen hatten eher einen klareren Ausgang der Wahl erwartet. Fehr deutete dies als Protest gegen ein Einerticket und damit als klares Zeichen an die Parteien, bei Bundesratsvakanzen jeweils einen Zweiervorschlag zu präsentieren. Unterschiedlich beurteilen die Schaffhauser National- und Ständeräte, wo und warum Doris Leuthard viele Stimmen nicht gemacht hat. «Das sind Spielchen, die billig und einem so wichtigen Anlass nicht angemessen sind», ärgerte sich Briner. Er, Bührer und Germann vermuten, dass Leuthard vor allem im linken Lager wenige Stimmen machte. Das ist insofern nahe liegend, als die eher zum linken Flügel der CVP gehörenden Nationalrätinnen Chiara Simoneschi-Cortesi und Lucrezia Meier-Schatz relativ viele Stimmen erhielten. SP-Präsident Fehr relativiert allerdings: «Die Mehrheit der SP-Fraktion hat Leuthard gewählt.» Fehr betonte zudem, der jurassische SP-Nationalrat Jean-Claude Rennwald habe sein sehr giftiges Votum gegen Leuthard nicht vorgängig mit der Partei abgesprochen.
Doch was bedeutet denn nun das Wahlergebnis für die Zukunft von Doris Leuthard als Bundesrätin? Nicht sehr viel, da sind sich die meisten Schaffhauser Parlamentarier durchaus einig. «Schon übermorgen ist dieses Resultat vergessen», glaubt Peter Briner. (mbr)