THAYNGEN. «Bruno und Eric verstehen sich nicht als Künstler, sondern als Handwerker», sagte Paul Ryf, Ausstellungsmacher des Kulturvereins Thayngen Reiat im Kulturzentrum Sternen.
Dort wurde am Samstag die Vernissage «Rückschau» eröffnet, welche das mehr als 60-jährige Schaffen der Fotografen Bruno und Eric Bührer zeigt. Ständerat Hannes Germann und Regierungsrat Walter Vogelsanger waren vor Ort, aber auch die Grafikerin Rosmarie Tissi, welche 2018 den Grand Prix Design erhielt.
Die Werkschau bezieht sich nicht nur auf die Heimat der Brüder, den Reiat, sondern zeigt auch manch Metropole, wie Paris oder Berlin. Auf einigen Bildern schlendert Filmemacher Miloš Forman und Chansonnier Yves Montand im geschichtsträchtigen 1989 durch die legendären Hallen für Neue Kunst. «Jeder Auftrag und Arbeitstag hat mir gefallen und Freude bereitet. Ein Lieblingssujet haben wir nicht», sagte Eric Bührer. In der Werkschau findet sich vom Kaminfeger bis zu Bundesräten eine breite gesellschaftliche Sparte wieder. «Man muss offen sein, dass man vom Gegenüber akzeptiert wird. Wir haben immer Zugang gehabt zu den Leuten», so Bührer. Die Vernissage, bei der Kulturreferent Walter Scheiwiller humorvoll begrüsste, war ausgesprochen gut besucht. In seiner Laudatio thematisierte Lokalhistoriker Andreas Schiendorfer den Kunstaspekt: «Sie haben ihre Alltagsarbeit zur Kunst erhoben. Im Alltag kann man dies nicht erkennen, aber man erkennt es in der Rückschau.» (mho)
Museumsnacht Hegau-Schaffhausen: Ausstellungsdauer bis 2. Oktober, Kulturzentrum Sternen, Thayngen.