[Schaffhauser Nachrichten] Stadion-Streit ist beendet, FC Schaffhausen bleibt im bisherigen Stadion, Lizenz ist da

Einen ereignisreichen Tag erlebten die FCS-Taskforce, die Verantwortlichen des FCS und die Stadioneigentümerin Fontana Invest II. Doch jetzt ist alles aufgegleist: Die Liga hat dem FCS die Lizenz erteilt, der Stadion-Streit ist für nächste Saison beigelegt.

Daniel F. Koch

Ein Grund zum Jubeln: Der FC Schaffhausen hat die Lizenz erhalten und kann weiterhin im neuen Stadion Schaffhausen spielen. BILD ROGER ALBRECHT

FUSSBALL. Gestern morgen herrschte noch viel Konfusion rund um die Lizenz für den Challenge-League-Club FC Schaffhausen, weil bereits auf sozialen Medien von der Erteilung berichtet wurde. Das wurde aber von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und der Swiss Football League (SFL) dementiert. Allerdings änderte sich das am Nachmittag diametral. Kurz nach 15 Uhr teilte die SFL mit, dass der FCS in zweiter Instanz die Lizenz erhalten habe. «Die Rekursinstanz für Lizenzen der Swiss Football League (SFL) erteilt dem FC Schaffhausen die erforderliche Spiellizenz für die Saison 2021/22 in der Challenge League.» Der Klub war bekanntlich an die Rekursinstanz nach dem Nein in der ersten Runde gelangt und hatte die geforderten Nachweise im finanziellen Bereich und für die Nutzung des Stadions in der nächsten Saison nachgereicht.

Lösung auch für 150 Junioren

Nur wenig später folgte eine Medienmitteilung der Stadt Schaffhausen: «Nach intensiven und konstruktiven Verhandlungen unter der Leitung der von der Stadt initiierten Taskforce, in der auch der Kanton vertreten ist, konnten sich die Vertreter der FC Schaffhausen AG und der Fontana Invest II in Bezug auf die Nutzung des Stadions im Herblingertal einigen. Dank dieser Einigung sind die Bedingungen an die Spielstätte zur Erlangung der Lizenz der Swiss Football League für die kommende Saison gesichert. Ebenso konnte damit eine Lösung für die 150 Juniorinnen und Junioren des FCS für die kommende Saison gefunden werden.» Stadtpräsident Peter Neukomm kommentierte das (vorläufige) Ende des Stadionstreites: «Wir sind extrem erleichtert. Mir fällt ein Stein vom Herzen. So ist die nächste Saison für die Profis und vor allem für die 150 Junioren des FCS gesichert.» Die Stadt hätte ein grosses Interesse daran, dass die Parteien, das heisst der FCS und die Stadion Teileigentümerin, die Fontana Invest II, im Gespräch bleiben, um letztlich eine langfristige Lösung zu finden, mit der beiden Seiten zufrieden sind. So sieht es auch Marco Truckenbrod Fontana von der Fontana Invest II: «Wir sind froh, konnten wir eine gute Lösung für beide Seiten finden. Wir haben uns Schritt für Schritt angenähert, ganz im Sinne einer guten Zukunft für den FCS.»

Amir Saipi mit Nati-Aufgebot

Eine gute Nachricht gab es auch für FCS-Keeper Amir Saipi. Nachdem er für die Vorrunde der U21-EM-Endrunde im März nicht berücksichtigt worden ist, hat U21-Nationaltrainer Mauro Lustrinelli den jungen FCS-Profi für die wichtigste Nachwuchsauswahl nominiert. Das 24-köpfige Aufgebot der Schweiz besteht ausschliesslich aus Akteuren mit Jahrgang 2000 oder jünger. Für 15 Spieler ist es die erste Einberufung in das U21-Auswahl. Auf Abruf steht ausserdem FCS-Verteidiger Serge Müller, der bei Ausfall eines Defensivspielers einrücken dürfte. Die U21 wird ein Trainingslager im spanischen Marbella abhalten und am Sonntag, 30. Mai, ein Testspiel gegen Irland bestreiten.

Die Erleichterung ist gross, es wird eine Gesamtlösung angepeilt

Zufrieden mit der Einigung aller Parteien war auch Stadtrat Raphaël Rohner, Schaffhausens Sportreferent: «Wir sind hoch erfreut, den Medien und der Öffentlichkeit die Einigung unter den Parteien (Fontana Invest II und FC Schaffhausen AG) in Bezug auf die Nutzung des Fussballstadions im Herblingertal durch den FCS mitteilen zu können.» Die Verhandlungen seien sehr anspruchsvoll gewesen, gesteht Rohner. Und erklärt die Rolle der FCS-Taskforce. «An mehreren Sitzungen haben Stadtpräsident Peter Neukomm und ich in meiner Funktion als Sportreferent, kompetent unterstützt von Ständerat Hannes Germann sowie Staatsschreiber-Stellvertreter Christian Ritzmann und Stadtschreiber-Stellvertreter Marijo Caleta, intensive Vermittlungsgespräche geführt. Dabei wurden Vorschläge zur Einigung formuliert, die jeweils von den Parteien konstruktiv beraten und beurteilt worden sind.» Am Mittwoch, 12. Mai, erfolgte folgte dann die Einigung.

«Es ist erfreulich, dass wir eine Einigung gefunden haben. Darauf haben wir lange hingearbeitet», kommentierte Roland Klein, der FCS-Clubbesitzer das Ergebnis der Gespräche. Jetzt hätte man eine Stufe erreicht, auf der es aufzubauen gilt. «Ganz besonders freut es mich, dass die 150 Juniorinnen und Junioren weiterhin im Stadion spielen können.» Ein Wechsel zurück auf die Breite oder die Suche nach einem anderen Stadion (unter anderem war der Kybun-Park in St. Gallen ins Auge gefasst worden), wäre ein Unding gewesen. Dass man jetzt wieder Gespräche mit den Vertretern der Fontana Invest II führe, soll nicht nur die Fronten aufbrechen, sondern auch für die Zukunft eine Lösung bringen, mit der alle leben können. «Wir wollen nun eine Gesamtlösung ausarbeiten», sagt Roland Klein.

Rein sportlich hat der FC Schaffhausen gute Perspektiven. «Wichtig ist, dass wir noch mehr Konstanz in die Leistung der Mannschaft bringen. Das hat in dieser Saison gefehlt.» Das Grundgerüst der Mannschaft für 2021/22 steht. Wenn der eine oder andere abgeworben wird, müsste man halt nochmals reagieren. Doch das Team um Trainer Murat Yakin und Sportchef Bernt Haas findet dann sicherlich Lösungen. (dfk/rd)