Gestern fand die Veranstaltung «SVP bi de Lüt» auf dem Fronwagplatz statt. Die Bundesparlamentarierinnen und Bundesparlamentarier standen der Schaffhauser Bevölkerung Rede und Antwort.
Remo Wenk
SCHAFFHAUSEN Auf dem Fronwagplatz waren zwei Zelte mit Festbänken aufgebaut. Davor stand ein dreirädriger Kleintransporter mit SVP-Logo. Am anderen Ende der Zelte wurden Bratwürste gegrillt. Die Veranstaltung «SVP bi de Lüt» fand am Freitagabend mitten in der Schaffhauser Altstadt statt. Viele der SVP-Bundesparlamentarierinnen und Bundesparlamentarier waren vor Ort und standen für Gespräche mit der Bevölkerung zur Verfügung. Auch die Schaffhauser SVP-Politikerinnen und -Politiker waren auf dem Fronwagplatz.
Nach langer Zeit zurück
«Es ist schön, dass wieder mal eine Fraktionssitzung der SVP Schweiz hier stattfindet», sagte Martin Schlatter, Fraktionspräsident der SVP des Kantons Schaffhausen. Es sei toll, dass sie diesen Anlass mit dem Wahlkampfauftakt zu den Wahlen im Kanton verbinden konnten.
«Es ist üblich, dass wir mit Veranstaltungen dort präsent sind, wo Wahlen stattfinden», sagte SVP-Ständerat Hannes Germann. Das letzte Mal sei die SVP-Bundesfraktion vor acht Jahren in Schaffhausen gewesen. «Zum Glück spielt das Wetter mit, und es freut mich, dass so viele Leute hier sind», sagte er. Rund 100 Personen sind vor Ort und genossen den Austausch in entspannter Atmosphäre. Eine Neuigkeit hatte Hannes Germann auf Lager. «Uns wurde mitgeteilt, dass Esther Friedli und Toni Brunner nach langem Warten kürzlich geheiratet haben», sagt er. Die Partnerschaft der beiden nahm 1996 ihren Anfang. Es hat also fast 30 Jahre gedauert, bis sich Friedli und Brunner entschlossen haben, zu heiraten.
Schaffhausen sei für die SVP ein wichtiger Kanton, sagte SVP-Nationalrat Andreas Glarner. «Wir haben hier eine gute Position und möchten diese stärken.» Für ihn sei die Veranstaltung toll, weil er von den Leuten hören kann, was sie gut machen, aber auch, was sie noch besser machen könnten. «In einem solchen Austausch den Puls der Bevölkerung zu spüren, ist sehr wertvoll», sagte SVP-Nationalrat Christian Imark. Manche Inputs könne er mit nach Bern nehmen und in die Politik einfliessen lassen. Dies sei auch das Ziel der Veranstaltung.
Vor allem Menschen im mittleren Altern nutzten die Gelegenheit, den Kontakt zu den Parlamentarierinnen und Parlamentariern zu suchen. Auch waren deutlich mehr Männer als Frauen vor Ort.
«Ich finde es spannend, mit den Menschen zu sprechen, die ich sonst nur aus den Medien kenne», sagte Sindri Bussinger. Mit seinen 19 Jahren gehörte er zu den jüngeren Besuchern. Er finde es interessant, mit der SVP in Kontakt zu kommen, auch wenn er deren Meinung nicht teile. «Sie reden trotzdem mit uns, obwohl sie gemerkt haben, dass wir anderer Meinung sind», sagte der 18-jährige Maxim Mäder. Es sei ganz anders als in der Fernsehsendung «Arena», wo sich die Politikerinnen und Politiker nur streiten und sich gegenseitig ins Wort fallen würden.
Es entstand ein Austausch
«Sie reden aber trotzdem sehr viel und sind im Gespräch ziemlich dominant», sagte die 17-jährige Naijwa Schüle. Bussinger, Mäder und Schüle fanden den Austausch interessant, werden aber dennoch weiterhin so wählen und abstimmen, wie sie es bisher gemacht haben. Die Argumente der Politikerinnen und Politiker hätten sie nicht überzeugt, sagte Schüle. «Es ist toll, die Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus dem Bundeshaus in echt kennenzulernen und mit ihnen zu sprechen», sagte die 61-jährige Brigitta Hinterberger. Mit speziellen Anliegen sei sie aber nicht zur Veranstaltung gekommen. «Die Politikerinnen und Politiker werden schon genug belagert.» Vielleicht werde sie sich die Fragen der anderen anhören und die Antworten aufschnappen. Nach dem Anlass auf dem Herrenacker zog die SVP-Fraktion weiter zum Nachtessen in die Ziegelhütte.