[Schaffhauser Nachrichten] Zu hohe Beiträge: Gemüseverband streitet mit Bauern

Hannes Germann VSGP-Präsident
Hannes Germann VSGP-Präsident

BERN. Der Verband der Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) ist rückwirkend auf Jahresbeginn aus dem Schweizer Bauernverband (SBV) ausgetreten. Grund dafür war ein Streit um die Vertretung des Gemüsebaus in den Gremien. Im letzten Herbst haben die Delegierten des SBV ein neues Beitragssystem beschlossen. Da der VSGP eine grosse Wertschöpfung erzielte, sollte dieser neu 212 000 Franken an den SBV bezahlen, was dem Siebenfachen des bisherigen Beitrags entspricht. Im Gegenzug verlangte der VSGP eine adäquate Vertretung in den relevanten Organen, worauf der SBV nicht einging. «Dass der VSGP siebenmal so viel zahlen sollte, ohne einen ­ersichtlichen Mehrwert zu erhalten, war für den Leitenden Ausschuss nicht akzeptabel», sagt VSGP-Prä­sident und Ständerat Hannes ­Germann (SH/SVP).

Auch künftig Zusammenarbeit

Auf fachlicher Ebene arbeite man ausgezeichnet zusammen – und beteilige sich auch künftig solidarisch an Kampagnen des SBV. Doch auf diese überrissene Beitragsforderung konnte und wollte man nicht eingehen. Es schwäche den Verband in seinem Engagement für die spezifischen Branchenanliegen unverhältnismässig. Dies bedeute aber nicht, dass die Tür jetzt zu sei. «Wir engagieren uns für die gemeinsamen Anliegen der Landwirtschaft und streben auch künftig eine enge Zusammenarbeit mit dem SBV an.» Ohnehin sind die meisten Gemüse­produzenten Doppelmitglieder bei den kantonalen Sektionen des Bauernverbandes – und sie bleiben das auch. (cla)