[SRF] Ständerat Kanton Schaffhausen: Können die Neuen den Bisherigen einen Sitz streitig machen?

Die beiden Schaffhauser Ständeräte Germann und Minder sitzen fest im Sattel. Doch neue Kandidierende wittern Morgenluft.

Hannes Germann (SVP) ist der amtsälteste Ständerat der Schweiz und politisiert seit 2002 im Stöckli. Und Thomas Minder (parteilos) ist nicht zuletzt dank der «Abzocker-Initiative» weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Beide sitzen fest im Sattel – oder eher: in ihren Ständeratssitzen für den Kanton Schaffhausen. Dennoch fordern gleich drei Kandidierende die Bisherigen bei den Wahlen heraus.

Legende:Die beiden Schaffhauser Ständeräte Thomas Minder (links) und Hannes Germann (rechts) dürften wohl wiedergewählt werden.KEYSTONE / ALESSANDRO DELLA VALLE
Legende:Die beiden Schaffhauser Ständeräte Thomas Minder (links) und Hannes Germann (rechts) dürften wohl wiedergewählt werden.KEYSTONE / ALESSANDRO DELLA VALLE

Drei Junge wollen es wissen

Zum einen ist dies der ehemalige Schaffhauser Stadtrat Simon Stocker, der früher bei der AL war und nun für die SP sein politisches Comeback geben will. Dann versucht es für die FDP die politische Quereinsteigerin Nina Schärrer. Sie ist Vorstandsmitglied der kantonalen FDP, hatte bisher jedoch kein politisches Mandat inne. Und auch die Jungen Grünen wollen es wissen und schicken dafür Lisa Brühlmann ins Rennen. Sie ist politisch bisher ebenfalls nicht in Erscheinung getreten und gilt als klare Aussenseiterin, wohingegen Schärrer und Stocker bei der jüngeren, weiblichen und linken Wählerschaft punkten dürften.

Das sind die Kandidierenden für den Kanton Schaffhausen

Die Einschätzung von Roger Steinemann, Schaffhausen-Korrespondent

Die bisherigen Schaffhauser Ständeräte Hannes Germann und Thomas Minder sitzen als Bisherige fest im Sattel. Germann erzielte bei jeder der bisherigen Wahlen mit Abstand das Spitzenresultat und darf auch diesmal mit seiner Wiederwahl rechnen.

Auch bei Minder liefen bisher Gegenkandidaturen selbst prominenter Regierungsräte ins Leere. Dennoch lässt sich zumindest ein zweiter Wahlgang nicht ausschliessen. 2015 etwa lag Minder nur 538 Stimmen über dem absoluten Mehr. 2019 wurde er dann etwas komfortabler wiedergewählt.

Für etwas Spannung sorgen diesmal vor allem Simon Stocker und Nina Schärrer. Sie heben sich von den beiden bisherigen Amtsinhabern dadurch ab, dass sie eine deutlich jüngere Wählerschaft ansprechen. Nina Schärrer dürfte zudem bei den Frauen und trotz ihrer FDP-Zugehörigkeit bei den Linken punkten, da sie sich öffentlich für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für die berufliche Eingliederung von Flüchtlingen einsetzt.