Schaffhauser Nachrichten: Neue Gartenumgebung

Auf dem Areal des «Diheiplus» entsteht in den kommenden zwei Jahren eine neue Gartenumgebung. Ziel ist die Erhöhung der Selbständigkeit und der Lebensqualität der behinderten Bewohner.

von Judith Klingenberg

«Die Jubiläumsaktivitäten der Stiftung Diheiplus gehören der Vergangenheit an, aber den Schwung haben wir mitgenommen», sagte Stiftungsratspräsident Hannes Germann, Ständerat Opfertshofen, als gestern auf dem Areal an der Rabenfluhstrasse in Neuhausen im Beisein der Bewohner und Mitarbeitenden der Spatenstich für das Projekt Neuland zelebriert wurde. Der teilweise verwilderte Garten rund um die Cafèteria, das Verwaltungsgebäude mit den verschiedenen Ateliers und den Wohntrakt sei wunderschön, aber kaum begehbar und völlig unternutzt. Ziel des Projektes sei es, einen Mehrwert zu schaffen, von dem alle Bewohnerinnen und Bewohner profitieren. Im Diheiplus leben 50 Menschen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren mit geistiger und teilweise mehrfacher Behinderung. Für all jene im Rollstuhl sind die bestehenden engen und steilen Wege selbst mit Hilfe nur schwer zu bewältigen.

Einzigartige Lage über dem Rhein 
Die Idee für die Gartenneugestaltung hatte Geschäftsleiter Thomas Bräm nach dem Ende des Jubiläumsjahres 2007, während dem allen Bewohnern je ein Wunsch erfüllt wurde. «Wir haben laufend mehr schwer Behinderte bei uns, die sehr viel Zeit hier verbringen», sagte er. «Darum wollen wir den Garten so umgestalten, dass auch sie den Aufenthalt an dieser herrlichen Lage über dem Rhein erleben und selbständig hier verweilen können.» Vorgesehen ist eine grosszügige Parkanlage mit einer grossen überdachten Terrasse, einer Piazza mit Wasserspiel als Ort der Begegnung, einer Pergola, einer Aussichtsplattform mit Blick auf Bahn und Rhein, Hochbeeten zum selber Gärtnern und lauschigen Plätzchen zum Verweilen. Alle Elemente auf dem Areal werden so miteinander verbunden, dass sie auch von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erreicht werden können. Das Ganze hat, nicht zuletzt wegen des Ausgleichs des Gefälles, seinen Preis. Auf 1,1 Millionen Franken belaufen sich die Kosten. Davon sollen 100 000 Franken über Spenden gedeckt werden. Gesucht werden Spender, die für je hundert Franken einen oder mehrere Quadratmeter «Neuland» ermöglichen. Der Rest wird aus dem Stiftungskapital finanziert.

Auch Infrastrukturarbeiten 
Das Projekt Neuland basiert auf einer Vorstudie der Fachhochschule Rapperswil, die das Konzept Therapiegärten für Menschen mit Behinderung erarbeitet hat. Die Schaffhauser Firma Frei Gartenbau hat es weiterentwickelt und wird es während der kommenden zwei Jahre in zwei Bauetappen umsetzen. «Die lange Planungszeit wird sich auszahlen», sagte Andreas Frei. Mit der jetzigen Lösung werde der künftige Unterhalt auf ein Minimum reduziert. Während sich die am Montag startenden Bauarbeiten vorerst auf den Garten konzentrieren, stehen ab kommendem Herbst Infrastrukturarbeiten wie Velo- und Busunterstände sowie Parkplätze an. «Wir freuen uns, dass im Herzen der Gemeinde solch ein schönes Stück Grün realisiert wird und wünschen den Bewohnern viel Freude damit», sagte die dem Stiftungsrat angehörende Gemeinderätin Franziska Brenn, bevor die Teilnehmer der «Ateliers Aussenarbeiten» beherzt zum Spaten griffen.