Schaffhauser Nachrichten: Radioaktive Abfälle sicher entsorgen

Anlässlich der Delegiertenversammlung der SVP Klettgau orientierte die Nagra.

Präsident Reinhard Schwaninger führte speditiv durch die Delegiertenversammlung der SVP Klettgau, um dem brisanten Thema «Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Schweiz, vom Wie zum Wo» genügend Zeit einzuräumen. Anwesend waren auch Ständerat Hannes Germann und Regierungsrat Erhard Meister.

Bedenken zerstreuen 
Markus Fritschi, Mitglied der Geschäftsleitung Nagra, Jörg Schneider und Philip Birkhäuser, regionale Ansprechpartner der NAGRA, versuchten Ängste auch im Hinblick auf den vorgeschlagenen Standort Randen Süd für die Lagerung schwach- bis mittelradioaktiver Abfälle zu zerstreuen. Seit Jahrzehnten würden in der Schweiz radioaktive Abfälle produziert, sei es in der Forschung, der Industrie, im Gesundheitswesen oder zur Herstellung von Atomstrom. Somit seien alle Bewohner der Schweiz an der Erzeugung dieser Abfälle beteiligt. Und diese müssten langfristig entsorgt werden. Das sei in 400 Metern Tiefe sicherer als in einem oberirdischen Lager.

Die Funktion von Opalinuston 
Anschliessend erklärte Fritschi die Eigenschaften von Opalinuston als undurchlässiger Sedimentschicht und wo dieser in genügender Menge zu finden sei. Da die Alpen nach wie vor in Bewegung seien, sei eine Lagerung dort nicht möglich. Zudem könne die Ausfuhr von Atomabfällen ins Ausland in Zukunft zu Problemen führen. Tiefenlager in Opalisnuston eigneten sich deshalb zur Endlagerung radioaktiver Abfälle am besten, betonte Fritschi.

Mehrschichtige Verpackung 
Der in Neunkirch ansässige Jürg Schneider ist bei der Nagra verantwortlicher Spezialist für Sicherheitsanalysen. Er zeigte auf, in wie viele Schichten das radioaktive Material verpackt würde, bis es schliesslich unter strengen Auflagen tief unter der Erdoberfläche versenkt würde. Eine mögliche Belastung dürfe nach Gesetz nie mehr als ein Fünfzigstel der natürlichen Strahlung betragen. Die Sicherheitsanalysen zeigten aber, dass dieser Wert um ein Vielfaches unterschritten würde und damit an der Erdoberfläche keine Auswirkungen bestünden. Nach 30 Jahren Forschung und Entwicklung in der Endlagerung übernehme die Nagra vermehrt die Rolle als Expertin in Sachplanverfahren unter Leitung des Bundesamts für Energie. Dabei werde grosser Wert auf die Aufklärung der Bevölkerung in den für eine Endlagerung in Frage kommenden Regionen gelegt. Der Standortentscheid sei schliesslich die Aufgabe von Bundesrat und Parlament. (grem)