500-Jahr-Jubiläumsfeier Appenzell: „Auch Kleine können grossen Erfolg haben“

Bundespräsident Ueli Maurer umrahmt von Nationalratspräsidentin Maya Graf und Ständeratsvizepräsident Hannes Germann, der Liechtensteiner Regierungsrätin Aurelia Frick und Regierungschef Adrian Hasler (Aufnahme: Michele/art4Press)
Bundespräsident Ueli Maurer umrahmt von Nationalratspräsidentin Maya Graf und Ständeratsvizepräsident Hannes Germann, der Liechtensteiner Regierungsrätin Aurelia Frick und Regierungschef Adrian Hasler (Aufnahme: Michele/art4Press)

Bundespräsident Ueli Maurer sparte an der 500-Jahr-Jubiläumsfeier nicht mit Lob für die Kantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden. Beim Anlass wurde an den Beitritt des Landes Appenzell zur Eidgenossenschaft vor 500 Jahren erinnert.

Von sda

Bundespräsident Ueli Maurer umrahmt von Nationalratspräsidentin Maya Graf und Ständeratsvizepräsident Hannes Germann, der Liechtensteiner Regierungsrätin Aurelia Frick und Regierungschef Adrian Hasler (Aufnahme: Michele/art4Press)
Bundespräsident Ueli Maurer umrahmt von Nationalratspräsidentin Maya Graf und Ständeratsvizepräsident Hannes Germann, der Liechtensteiner Regierungsrätin Aurelia Frick und Regierungschef Adrian Hasler (Aufnahme: Michele/art4Press)

Bundespräsident Ueli Maurer dankte den Appenzellerinnen und Appenzellern für «500 Jahre Bereicherung durch ihre unvergleichliche appenzellische Eigenart und Kultur». Mit seinem Heimatstolz und seiner Tradition sei das Appenzellerland ein Beispiel für die Vielfalt der Schweiz.

Das Appenzeller Volk pflege seine Werte und Wurzeln, verbinde aber auch Tradition mit Innovation − kulturell, politisch und wirtschaftlich. In der Schweiz, aber auch in Europa, gebe es einen Trend zur Zentralisierung, sagte Maurer in seiner Ansprache im Casino Herisau. Föderalismus und Souveränität seien unter Druck. Grösse werde allerdings überschätzt. Das Appenzellerland wie auch die Schweiz bewiesen, dass «das Kleine ganz grossen Erfolg haben» könne.

Festumzug durch Appenzell
An den Jubiläumsfeiern in Appenzell und Herisau nahmen 400 Gäste teil. Unter ihnen waren neben Ueli Maurer Nationalratspräsidentin Maya Graf, die alt Bundesräte Hans-Rudolf Merz und Arnold Koller, der St.Galler Bischof Markus Büchel, Armeechef André Blattmann sowie Delegationen aller Kantonsregierungen. Hunderte von Einheimischen verfolgten den Festumzug mit Musik und Fahnen durch das Dorf Appenzell zur Kirche St.Mauritius. Dort würdigte Festredner Peter von Matt die Jubilare. Der Germanist und Schriftsteller erinnerte an die Landteilung von 1597. Dass sich die Appenzeller Katholiken und Protestanten ohne Brudermord trennten, sei weise, aber untypisch für jene Zeit gewesen. Innerrhoder und Ausserrhoder seien zwar «nicht ein Herz und eine Seele, aber zwei Herzen und zwei Seelen unter einem grossen schwarzen Bären», sagte von Matt in Anlehnung an das Wappentier der beiden Halbkantone.

Eine Freundschaft
«Es ist die Freundschaft, die uns heute zusammenführt», sagte der Innerrhoder Landammann Daniel Fässler. Der Beitritt zur Eidgenossenschaft 1513 habe dem Land Appenzell Frieden und Sicherheit gebracht. Auch die Ausserrhoder Frau Landammann Marianne Koller hielt eine Ansprache. Der Festakt wurde mit Appenzeller Volksmusik und Ausschnitten aus dem Jubiläumsfestspiel «Der dreizehnte Ort» umrahmt, das im Sommer erfolgreich in Hundwil aufgeführt worden war. Mit einem Extrazug der Appenzeller Bahn fuhr die Festgemeinde am Mittag von Appenzell nach Herisau. Dort ging im Casino der zweite Teil der offiziellen Jubiläumsfeier über die Bühne, gefolgt von einem Fest für die Bevölkerung.