Ständerat Hannes Germann will für die SVP den zweiten Bundesratssitz holen.
von dk
Dem Vorstand der Schaffhauser Kantonalpartei blieb gestern Abend eine Abstimmung erspart: Nationalrat Thomas Hurter gab zu Beginn der Sitzung bekannt, dass er für eine Bundesratskandidatur aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehe – sein Interesse an einer künftigen Kandidatur sei aber nach wie vor gross. Vor drei Jahren, bei der Ersatzwahl für Samuel Schmid, stiegen beide SVP-Bundesparlamentarier ins Rennen. Nun handelt es sich um eine Einernomination – ein klares Zeichen an die SVP Schweiz. Präsident Werner Bolli erinnerte gestern denn auch daran, dass Schaffhausen wähleranteilsmässig die stärkste SVP-Kantonalpartei überhaupt sei. Bolli sieht Germanns Chancen intakt: «Hannes Germann ist ein ausgezeichneter Ständerat. Er ist gut vernetzt und sitzt in wichtigen Kommissionen.» Bis Ende November haben die Kantonalsektionen Zeit, ihre Kandidaten der Bundeshausfraktion zu melden. Am 1. Dezember wird die Fraktion entscheiden, wer aufs Bundesratsticket kommt. Die SVP will am 14. Dezember den zweiten Sitz zurückholen, vorzugsweise auf Kosten der BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Vor drei Jahren erzielte Germann bei der fraktionsinternen Nomination ein sehr gutes Ergebnis. Damals trat die SVP schliesslich mit den Hardlinern Ueli Maurer und Christoph Blocher an. Dieses Mal stehen die Zeichen eher auf einer moderaten Kandidatur. Eine gute Ausgangslage für Hannes Germann und den Kanton Schaffhausen, der noch nie einen Bundesrat stellte.