Die Delegierten aller Schaffhauser Schützenvereine und die eingeladenen Ehrengäste trafen sich in Merishausen zur 187. DV des Kantonalen Schützenverbandes. Der grösste Applaus gebührte zwei Jungschützen.
von Markus Stanger
Nach alter Tradition wurde die diesjährige Delegiertenversammlung (DV) mit dem Einmarsch des Kantonalvorstandes eröffnet – angeführt von den beiden Fähnrichen des Kantonalen Schützenverbandes, Paul Brühlmann, und des Gastgebervereins SV Merishausen, Raphael Sakac. Untermalt vom rassigen Marsch «San Carlo» des Musikvereins Merishausen betrat der Vorstand die Halle. Kantonalverbandspräsident Pascal Herren begrüsste alle Anwesenden und bedankte sich herzlich bei den Mitgliedern der Merishauser Schützen unter der Leitung von Präsident, Jürg Meister für die Organisation der Versammlung. Danach wurde die DV aufgefordert, den verstorbenen Schützenkameraden zu gedenken. Die Schweigeminute wurde mit dem Choral «Eventide» von W.H. Monk sehr stimmungsvoll untermalt.
Mit einem abschliessenden Paradestück des Musikvereins unter der Leitung von Thomas Gessner wurden die Musikanten mit Applaus verabschiedet. Flankiert von den beiden Ehrendamen Chiara Tognella und Leonie Werner in schöner Schaffhauser Tracht stellte der Gemeinderat Werner Stauffacher die Gemeinde Merishausen im Schaffhauser Randental mit seinen 850 Einwohnern vor. Ähnlich wie Rom ist auch Merishausen inmitten von sieben Hügeln gelegen. Hauptsächlich ist die Holzwirtschaft in der Gemeinde angesiedelt. Landwirtschaftsbetriebe sind sehr rückläufig. In den letzten 15 Jahren haben sich diese auf acht Betriebe halbiert. 15 Vereine stehen im Angebot. Und besonders der Schützenverein hat einen grossen Stellenwert. Die Nachwuchsförderung wird bei den Merishausern grossgeschrieben. Und deren Erfolge werden hocherfreut zur Kenntnis genommen.
Zahlreiche Ehrungen
Wie üblich, musste aus zeitlichen Gründen die Ehrung von 32 Schützen kurz vor der Versammlung durchgeführt werden. Die zwölf besten Jungschützen und jugendlichen Schützen aus dem Kanton wurden mit Zinnbechern ausgezeichnet. Als Gewinner der vierten und fünften Feldmeisterschaftsmedaille durften sich insgesamt 17 Schützen mit Applaus feiern lassen. Als bester Jungschütze wurde Nico Baumann von der FSG Thayngen auf die Bühne gerufen. Für seine ausgezeichneten Resultate als bester Nachwuchsschütze und als JS-Jahressieger durfte er gleich zwei Spezialpreise entgegennehmen: Als Jahressieger wurde ihm erstens eine tolle Uhr überreicht und als Feldmeister aller Nachwuchsschützen auch noch der traditionelle Karabiner, den er aus den Händen des stellvertretenden Schaffhauser Kreiskommandanten, Remo Günter, entgegennehmen durfte. Beim Spezialpreis des SSV konnte ein anderer Jungschütze noch etwas höhere Resultate erzielen. Jon Rey vom SV Rüdlingen wurde für seine ausgezeichneten Resultate ein Zinnteller überreicht.
«Sie alle repräsentieren einen Teil von unserer Schaffhauser und Schweizer Geschichte.» Mit einem Rückblick in die Geschichte des Schiesssports eröffnete Regierungsrätin und Militärdirektorin Cornelia Stamm Hurter ihre Ansprache an die Versammlung. Sie ging auf die Geschichte des Schützenwesens ein. Die gute Ausbildung der Schützen und deren Schiessfertigkeit lobte Stamm Hurter und verdankte den stetigen Einsatz zugunsten des Schiesssports innerhalb der Vereinstätigkeit wie auch der Nachwuchsförderung. Mit grossen Applaus wurde Cornelia Stamm Hurter verabschiedet.
Ebenfalls am Rednerpult überbrachte Ständerat Hannes Germann, der seit 20 Jahren die Schaffhauser Interessen in der kleinen Kammer in Bern vertritt, seine Grüsse. Der Schiesssport ist immer wieder Thema im Rat und wer hätte gedacht, dass Albert Rösti sich seinerzeit stark gemacht hatte, dass Feldschiessen und Historisches Schiessen nicht zwingend mit Kugelfangsystem durchgeführt werden müssen. Der Schiesssport steht in Bundesbern auf sehr solider Basis, und der Thematik, dass möglicherweise für die GP-11-Munition eine Verteuerung bevorsteht, sieht Hannes Germann recht zuversichtlich entgegen. Auch hier sollte eine gute Lösung gefunden werden.
Die Versammlung
Der eigentliche Versammlungsteil war eher unspektakulär. Jahresbericht, Jahresrechnung, Budget, Jahres- und Mitgliederbeiträgen und den zwei Reglements-Änderungen zum Thema GM-Finalteilnahme und Eidgenössische Ständematchteilnahme wurde jeweils einstimmig zugestimmt. Ebenso wurde der Durchführung des nächsten Schaffhauser Kantonalschützenfest 2027 zugestimmt. Die Arbeiten innerhalb des Vorstandes sind aufgegleist und auf Kurs. Einzig die Vakanz des Jungschützenchefs ist bedenklich. Schade, dass sich von 826 lizenzierten Schützen niemand findet, der sich diesen Amtes annimmt.
Mit sehr grossem Applaus wurde Peter Steiger auf die Bühne gerufen. An der letzten Schweizer Meisterschaft in Thun konnte er in der Disziplin Ordonnanzgewehr 57-03, Liegend Match in der Kategorie Veteranen einen neuen Schweizer Rekord erzielen. Mit den Passen 97-98-97-97-97-98 liess er die Konkurrenz weit hinter sich und durfte sich verdient die Goldmedaille umhängen lassen.
Um 16.43 Uhr konnte Pascal Herren die diesjährige DV als geschlossen erklären. Als Organisator der nächsten DV hat sich Rüdlingen bereit erklärt.
Zwei besondere Ehrungen
Gleich zwei Schützen konnten dieses Jahr für ihr sehr grosses Engagement geehrt werden. René Signer und Hansruedi Leuenberger, beide von den Pistolenschützen Randen, blicken schon auf 32 Jahre Vorstandsarbeit zurück. Unter grossem Applaus durften sie die gravierten Zinnteller entgegennehmen.