Schaffhauser Nachrichten: Ernst Landolt: «Bin voll motiviert»

Mit Ernst Landolt hat die kantonale SVP gestern ihren Kandidaten für die Ersatzwahl in die Regierung vorgestellt.

von Erwin Künzi

«Er ist kein Blender, sondern ein Schaffer.» So charakterisierte gestern Hanspeter Kern, der Präsident des SVP-Wahlkomitees, den Kandidaten Ernst Landolt. Die SVP habe ihn nominiert, doppelte SVP-Kantonalpräsident Werner Bolli nach, weil erstens der Anspruch der SVP auf diesen Regierungsratssitz ausgewiesen sei und zweitens Landolt den «Anforderungen der Partei entspricht». Zu diesen Anforderungen gehöre unter anderem, dass Landolt die Befähigung habe, das Volkswirtschaftsdepartement, das durch den Rücktritt von Erhard Meister frei werde, zu übernehmen.

Der Kandidat selber schilderte daraufhin, wie er sich im vergangenen Winter eine Kandidatur überlegt habe. Er sei jetzt über 25 Jahre im Kanton Schaffhausen ansässig, auch wenn er immer noch Glarner Dialekt spreche. «Ich lebe gerne hier», erklärte Landolt, und daher habe er sich für eine Kandidatur entschieden: «Ich bin voll motiviert, bringe die nötige Voraussetzungen mit und packe die Aufgabe gerne an.» Seine Zielsetzungen, sollte er gewählt werden, bestimmen zwei Leitlinien: Zum einen habe der permanente Einsatz für optimale Rahmenbedingungen für die Wirtschaft höchste Priorität, denn ohne florierende Wirtschaft habe der Kanton Schaffhausen keine Zukunft. Zum anderen sei die Förderung der Lebensqualität wichtig, denn nur so würden Zuzüger in den Kanton kommen beziehungsweise die Jungen im Kanton bleiben. Landolt äusserte sich zudem zu weiteren Politikfeldern und liess dabei erkennen, dass er auch Auffassungen vertritt, etwa bei der Bildung, die nicht punktgenau auf der SVP-Parteilinie liegen. Trotzdem geniesst er, wie sich gestern zeigte, innerhalb der SVP eine grosse Unterstützung. Corina Schütz von der Jungen SVP empfiehlt ihn unter anderem deshalb, weil er gegen die Wiedereinführung der Polizeistunde ist; Ständerat Hannes Germann betonte, dass Landolt nicht nur im Kanton, sondern auch in Bern eine hohe Akzeptanz geniesse. Und alt Ständerat Bernhard Seiler meinte: «Er ist ein guter Beobachter, er ist ehrlich, und er hat so viel Humor, dass er auch über sich selber lachen kann.» Auf sein Verhältnis zu SVP-Übervater Christoph Blocher angesprochen, meinte Ernst Landolt, es habe immer wieder Situationen gegeben, da er dessen Meinung nicht geteilt habe, er bewundere aber das Lebenswerk, das Vorbildcharakter habe. Die Ersatzwahl in die Regierung, für die Ernst Landolt kandidiert, findet am 29. August statt.