Die Ersparniskasse Schaffhausen ist auch im Geschäftsjahr 2014 in allen Sparten gewachsen. Die Bilanzsumme stieg um 4,4 Prozent auf 787 Millionen Franken; der Reingewinn sank hingegen um 1 Prozent auf 2,35 Millionen.
Von Rolf Fehlmann
SCHAFFHAUSEN «Ein schwieriges Jahr für die Banken» sei das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 gewesen, sagte gestern Hannes Germann, Verwaltungsratspräsident der Ersparniskasse Schaffhausen, bei der Vorstellung des Jahresergebnisses. Der Kampf um die Margen in der anhaltenden Tiefzinsphase verglich Germann mit einem Stellungskrieg, in welchem sich die Akteure kaum mehr bewegten. Trotzdem sei es für die Ersparniskasse noch möglich gewesen, profitabel zu arbeiten: «Das Wachstum von 4,45 Prozent ist das qualitative Wachstum, das wir auch vom Verwaltungsrat her anstreben.»
Mehr Kundengelder
Der Zufluss an Kundengeldern sei auch 2014 ungebrochen gewesen, sagte der scheidende Direktor der Ersparniskasse, Dieter Sommer, bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Der Bank seien 2014 Gelder in Höhe von 578 Millionen Franken anvertraut worden; 4 Prozent mehr als 2013. Sommer wertete dies als Ausdruck des Vertrauens. «Die stabile Refinanzierung hat uns erlaubt, die Ausleihungen um über 31 Millionen auf 695 Millionen Franken zu steigern» (+4,8 Prozent). Die Bank sei zu 75 Prozent im Allgemeinen Wohnbau engagiert mit Objekten in der Region Schaffhausen und im Zürcher Weinland. «Diesen Markt kennen wir; und wir trauen uns zu, ihn beurteilen zu können», so Sommer. Das robuste Wachstum habe es der Bank ermöglicht, die Erträge aus dem Zinsengeschäft zu halten, obwohl massgebliche Fälligkeiten von Festhypotheken auf tieferem Zinsniveau erneuert worden seien. «Dank vorsichtiger Kreditpolitik mit konsequent angewendeten Tragbarkeitskriterien ist es gelungen, die Ausfallrisiken auf 0,3 Prozent der Ausleihungen zu begrenzen.»
Zweites Standbein
Angesichts sinkender Zinsen habe die Bank das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft als «äusserst wichtiges und solides zweites Standbein» aufgebaut und so die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft weiter verringert, sagte Sommer: «Inzwischen tragen das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie der Handelsertrag mit 3,385 Millionen rund 26 Prozent zum Gesamterfolg bei.» Auf der Kostenseite lagen die Personalkosten leicht unter denen des Jahres 2013, weil Arbeitsprozesse optimiert wurden. Dem Sachaufwand wurden laut Sommer zahlreiche neue Marketingprojekte direkt belastet, weshalb der Bruttogewinn 6,2 Prozent unter dem Ergebnis von 2013 liegt. Der Generalversammlung wird beantragt, erneut 100 000 Franken der Hülfsgesellschaft Schaffhausen zuzuweisen. Auf die Ausschüttung einer Dividende soll verzichtet und der verbleibende Jahresgewinn den offenen Reserven gutgeschrieben werden. Dies geschehe, so Germann, «zur Stärkung der eigenen Mittel im Hinblick auf die sich erneut verschärfenden Eigenmittelanforderungen im Rahmen des antizyklischen Kapitalpuffers»