Ob Cornelia Stamm Hurter sich als Kandidatin für den Bundesrat aufstellen lassen wird, ist noch nicht sicher. Ihre Parteikollegen aus Schaffhausen sind von ihrem Potenzial überzeugt, warnen jedoch auch.
Jonas Schlagenhauf
SCHAFFHAUSEN. Cornelia Stamm Hurters Name kursiert derzeit in den nationalen Medien. Nachdem immer mehr mögliche Nachfolger von Bundesrat Ueli Maurer abgesagt haben, wird der Kreis potenzieller Kandidatinnen und Kandidaten kleiner. Da Stamm Hurter gegenüber den SN eine Kandidatur nicht ausgeschlossen hat, gehört sie zu diesem Kreis.
Stamm Hurter «definitiv geeignet»
Ihre Parteikollegen sehen gute Chancen für eine Kandidatur: «Sie wäre definitiv eine geeignete Person für den Posten», sagt Walter Hotz, ehemaliger Kantonalpräsident der SVP Schaffhausen.
In dieselbe Richtung geht die Einschätzung von Hermann Schlatter, Präsident der SVP Stadt Schaffhausen. Für ihn ist aber auch klar: «Trotz ihrer vielen Qualifikationen wird es im Falle einer Kandidatur ein harter Kampf.» Sicher sei, dass Zürich seinen Sitz im Bundesrat gerne behalten würde.
Schweizweit müsste sich Stamm Hurter gegen einige namhafte Figuren der SVP durchsetzen. Im Gespräch für die Nachfolge sind unter anderem der ehemalige Parteipräsident der SVP Albert Rösti und die Zürcher Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion, Natalie Rickli.
Stamm Hurter «unverzichtbar»
Was würde es aber für Schaffhausen bedeuten, wenn Cornelia Stamm Hurter in den Bundesrat einziehen würde? «Für den Kanton wäre dies ein grosser Verlust. Wir würden eine fähige Finanzdirektorin und Regierungsrätin verlieren», sagt Walter Hotz. Parteikollege Peter Aellig geht auf Twitter sogar noch weiter und schreibt dort am Dienstag, dass die SVP im Schaffhauser Regierungsrat nicht auf Stamm Hurter verzichten könne.
Daniel Preisig, städtischer Finanzreferent und langjähriger politischer Wegbegleiter von Stamm Hurter, will sich aktuell nicht zum Thema äussern. Zuerst müsse das parteiintern besprochen werden. Die gleiche Zurückhaltung übt auch Markus Müller, Vizepräsident des Kantonalvorstands. Er warnt davor, die Sache jetzt schon aufzubauschen: «Zu einer Wahl in den Bundesrat gehört auch viel Taktik. Die Schaffhauser SVP wird sich in den nächsten Tagen damit befassen und dann informieren.»
Um einiges euphorischer äussert sich Claudio Kuster, politischer Sekretär von Ständerat Thomas Minder, auf Twitter: «Schaffhausen hatte noch nie einen Bundesrat. Und die SVP noch nie eine Bundesrätin. Jetzt könnte mit RR Cornelia Stamm Hurter gleich beides eingelöst werden.»