Schaffhauser Nachrichten: Seit 1987 mehr als ein Zuhause zum Wohlfühlen

Hannes Germann (l.) und Stephan Schüle sagen am Jubiläumsfest allen Beteiligten Danke. Bild Franziska Bartel
Hannes Germann (l.) und Stephan Schüle sagen am Jubiläumsfest allen Beteiligten Danke. Bild Franziska Bartel

Ihr 30-Jahr- Jubiläum feiert die Stiftung Diheiplus in Neuhausen. Die Zukunft bleibt dynamisch.

Von Franziska Bartel

«Möge es den Bewohnern zur glücklichen Heimat werden», sagte Max Kübler, damaliger Präsident des Arbeitsausschusses von Pro Infirmis Schaffhausen, zur Einweihungsfeier des Wohnheimes Rabenfluh vor 30 Jahren. Für Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung wurde ein auf ihre Bedürfnisse ausgerichtetes Angebot geschaffen. Heute bietet die Stiftung Diheiplus 55 Wohn- und 45 Beschäftigungsplätze an. «Viele glückliche Gesichter anzutreffen, das soll immer noch unser Antrieb sein», sagte Stiftungsratspräsident Hannes Germann am gestrigen Geburtstagsapéro. Gut 50 geladene Gästen fanden sich auf der Terrasse an der Rabenfluhstrasse ein.

Hannes Germann (l.) und Stephan Schüle sagen am Jubiläumsfest allen Beteiligten Danke. Bild Franziska Bartel
Hannes Germann (l.) und Stephan Schüle sagen am Jubiläumsfest allen Beteiligten Danke. Bild Franziska Bartel

Das Anliegen bringt bereits der Name, den die Stiftung seit zehn Jahren trägt, zum Ausdruck. «Dihei» bedeute ein Heim zum Wohlfühlen. Das «Plus» beziehe sich auf die Beschäftigungsangebote, so Germann. So rekurriert denn auch das vorgestellte Motto «In Bewegung bleiben» auf Letztere. Als schweizweit erste Institution lancierte Diheiplus 2008 das Konzept der «Funktionalen Gesundheit», das auf eine eigenständige Teilhabe an allen Bereichen des täglichen Lebens zielt. Seit 1998 ergänzen verschiedene Aussenwohngruppen den zentralen Standort. Im letzten Jahr bezogen sogar zwei Personen eine Einzelwohnung. Dieser Schritt sei gelungen, stellte der neue Geschäftsleitungsvorsitzende Stephan Schüle fest. Hier lägen unter anderem die zukünftigen Herausforderungen.

Die Tendenz gehe zu kleineren Wohneinheiten mit flexiblen Angeboten. «Wir sind ein Heim am Rande von Neuhausen, aber wir suchen den Kontakt zu den Menschen», sagte Schüle weiter. Dieser wird mit diversen Dienstleistungen gefördert. So sehe das Konzept «Recycling» vor, den Abfall auf einer Sammeltour beim Kunden abzuholen. Anschliessend werde dieser im neuen Beschäftigungszentrum – der «WerTstatt» – getrennt, erklärte Schüle.

Blumen und Steine

Viel hat sich seit der Anfangszeit getan. Damals sei es eine Herausforderung gewesen, professionelles Fachpersonal zu finden, sagte der erste Heimleiter Werner Franke. Barbara Grauwiler von der kantonalen Fachstelle für Behindertenfragen beschrieb die Entwicklung recht eindrücklich als einen Weg gesäumt mit Blumen – dem Sinnbild für das Erfreuliche –, aber auch mit vielen Steinen. Das lösungsorientierte Vorgehen bei den zahlreichen Herausforderungen lobte sie. Die Stiftung könne auch weiterhin auf die Unterstützung des Kantons zählen, so Grauwiler. Viel Zuversicht für eine «bewegte» Zukunft.