Schaffhauser Nachrichten: Verhandlungen mit Italien begonnen

Steuerabkommen

Von eru

Die Schweiz kann mit Italien über ein Steuerabkommen verhandeln. Möglich wurde dies unter anderem, weil sie eine Bedingung Italiens erfüllt hat: Der Kanton Tessin überwies die blockierten Gelder aus der Grenzgängerbesteuerung an Italien.

Das Verhältnis zwischen der Schweiz und Italien ist zurzeit gestört. Darin sind sich Aussen- und Wirtschaftspolitiker einig: «Italien ist heute kein verlässlicher Partner», sagt Ständerat Hannes Germann (SVP/SH), Präsident der Aussenpolitischen Kommission. Der südliche Nachbar halte sich nicht an Abmachungen und sei beispielsweise mit dem Bau der Neat-Zubringerstrecke im Verzug. Nationalrat Ruedi Noser (FDP/ZH), Vizepräsident der Kommission für Wirtschaft und Abgaben, erwähnt einen weiteren Konfliktpunkt: Die Vorschläge, die die Schweiz der EU zur Holdingbesteuerung unterbreitet habe, seien wegen eines Neins von Italien blockiert. An einen raschen Erfolg glaubt keiner der angefragten Politiker. «Es wird ein langer Weg», ist Nationalrätin Kathy Riklin (CVP/ZH) überzeugt. Sie ist jedoch zuversichtlich, dass Italien schon aus finanziellen Überlegungen an einer Abgeltungssteuer Interesse hat.