Schaffhauser Nachrichten: Bürgerliche treten mit Germann und Heydecker an: «Ungeteilte Standesstimme»

Das über­parteiliche bürgerliche Ko­mitee schickt den bisherigen Hannes Germann (SVP) sowie Christian Heydecker (FDP) ins Rennen um die beiden Stän­deratssitze.

von Daniel Thüler

Bild Daniel Thüler
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Die Bürgerlichen wollen, dass Schaffhau­sen weiterhin durch zwei bürgerliche Ständeräte mit einer «ungeteilten Stan­desstimme » in Bern vertreten ist, und zwar mit dem bisherigen Hannes Ger­mann (SVP) sowie mit Christian Heyde­cker (FDP). «Wir sind überzeugt, dass sich so der erfolgreiche bürgerliche Kurs der letzten Jahre fortsetzen lässt», sagt Kurt Baader, Präsident des bürgerlichen über­parteilichen Wahlkomitees. «Alles andere wäre eine ungerechtfertigte Übervertre­tung einer anderen politischen Richtung. Das hiesse nämlich, dass der Kanton sich wie im Nationalrat auch im Ständerat in zentralen Anliegen neutralisieren würde. Wer sich nicht einig ist, hat keinen Einfluss und wird, besonders als Einzelkämpfer, gar nicht beachtet.» Er sei glücklich, im Wahl­kampf auf die breite Abstützung durch die Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen, den Kantonalen Gewerbe­verband, den Hauseigentümerverband, Gastro Schaffhausen, den Schaffhauser Bauernverband sowie der CVP, der Jungen FDP und der Jungen SVP zählen zu dürfen.

Neun Jahre Vertrauen gespürt 
Hannes Germann zeigte sich zuversicht­lich. «In den vergangenen neun Jahren habe ich sowohl das Vertrauen meiner Partei als auch das der Schaffhauser Be­völkerung spüren dürfen. Das hat mir nicht nur die Motivation, sondern auch die Stärke und das Selbstvertrauen gegeben, um politisch erfolgreich sein zu können.» Er vertrete mit Engagement und grosser Freude die Interessen der Schaffhauser Wähler und somit des Standes Schaffhau­sen in Bern. Gerade in Verkehrsfragen habe es ein Grenzkanton nicht immer einfach – zwar werde die Anbindung an Zürich immer besser, doch das eingesetzte Rollmaterial sei teilweise eine Zumutung für die Pendler. Bezüglich Luftverkehr hänge vieles noch «buchstäblich im luft­leeren Raum». Es brauche einen Staats­vertrag mit Deutschland, wobei mehr Här­te bei den Verhandlungen gefragt sei. Es laufe wohl auf eine bilaterale Paketlösung zwischen der Schweiz und Deutschland re­spektive der EU hinaus.

Wie Germann erklärte, sei er in den neun Jahren Ratszugehörigkeit auf 470 Sit­zungstage gekommen. Dabei habe er 242 Voten abgegeben und an keinem Sitzungs­tag gefehlt. Dazu kämen rund 600 Kom­missionssitzungstage mit wohl über 2000 persönlichen Wortmeldungen. Eingerecht habe er 17 persönliche Vorstösse, der 18. sei für Herbst vorgesehen (Stärkung der Post, Einwohnergemeinden).

15 Jahre politisch aktiv
Christian Heydecker wurde 1996 in den Gemeinderat in Barzheim gewählt und vier Jahre später in den Kantonsrat. «Wenn man sich so lange mit politischen Fragen beschäftigt, ist es irgendwie ganz normal – vorallem wenn man ein ‹homo politicus› ist, wie ich es bin – dass man dann irgendwann mit dem Sprung nach Bern liebäugelt. Kommt dazu, dass ich in den zehn Jahren als Präsident der FDP des Kantons Schaffhausen einen intensiven Kontakt zur eidgenössischen Politik hat­te. » Am Amt des Ständerates reize ihn, die Interessen des Kantons Schaffhausen in Bundesbern zu vertreten – er interessiere sich für die Bedürfnisse und Probleme des Kantons, habe einen guten Draht zum bürgerlich geprägten Regierungsrat und geniesse auch dessen Respekt und könne sich mit dessen Politik identifizieren.

In Bern wolle Christian Heydecker sich dafür einsetzen, dass die vierspurige A4 zwischen Andelfingen und Winterthur rasch fertig gestellt werde – schnell laufe Schaffhausen in die Gefahr, im Programm zur Beseitigung der Verkehrsengpässe auf dem Nationalstrassennetz wieder aus der zweiten Etappe zu fallen und vertröstet zu werden. Auch wolle er den kantonalen Steuerwettbewerb verteidigen. Im Übri­gen könne man von ihm im Ständerat eine solide bürgerlich-liberale Politik, wie man sich dies bereits aus dem Kantonsrat ge­wohnt sei.

«Verstehen uns sehr gut» 
Wie die beiden bürgerlichen Kandidaten betonen, wollen sie beide am gleichen Strick ziehen. Da 37 von 60 Kantonsräten bürgerlich seien, sollten auch die Stän­deräte bürgerlich sein. «Wir verstehen uns auch persönlich sehr gut», sagt Hey­decker. «Auch neben dem politischen Par­kett harmonieren wir ausgezeichnet, das hat auch das eidgenössische Parlamen­tarier- Fussballturnier gezeigt, bei dem wir im Team FC Kantonsrat perfekt zusam­mengespielt haben.»