In Ramsen fand die ordentliche Delegiertenversammlung des Kantonalschützenverbandes (SHKSV) statt.
von Marianne Fürst van der Quast
Schiessen: Wie sich an der ordentlichen Delegiertenversammlung 2010 des SHKSV in Ramsen zeigte, hat der Schiesssport heute mit grossen Imageproblemen zu kämpfen. Herauszuheben war der Vortrag von Dora Andres, Präsidentin des Schweizer Schiesssportverbandes (SSV). Dieser wurde, im Rahmen der Orientierung über Neuigkeiten und Tendenzen des SSV, durch Hans Sameli, Chef der Abteilung Pistole im SSV, vorgetragen. Der Inhalt bezog sich insbesondere auf die Problematik von irreführenden Volksinitiativen, welche den Schiesssport verunglimpfen würden. Erst kürzlich wurde das Waffengesetz dem Schengen-Abkommen und den EU-Waffenrichtlinien angepasst sowie einer «nationalen» Revision unterzogen, und schon wieder soll am Gesetz herumgeschraubt werden. Slogans wie «Schutz vor Waffengewalt» haben nichts mit der Waffe als Sportgerät gemeinsam. Ein Verbot für den Besitz einer oder auch mehrer Waffen wäre nicht nur für seriöse Sportschützen und Schiessvereine, sondern auch für Jäger, Waffensammler auch die Milizarmee unhaltbar. Der Missbrauch von Waffen würde damit kaum verhindert werden können.
Kantonales und Eidgenössisches
Das kantonale Schützenfest 2009 sei trotz Finanzkrise ein Erfolg gewesen, besonders deshalb, weil nicht ein einziger Unfall passiert sei. «Drei Wochen lang hatte ich schlaflose Nächte deswegen und war sehr erleichtert, als das Fest ohne Unfälle zu Ende ging», so der SHKSV-Kantonalpräsident Martin Meier. Der Austragungsort für das nächste kantonale Schützenfest werde voraussichtlich im Reiat sein, der Zeitpunkt stehe aber noch nicht fest, so der Ehrenpräsident Peter Baumann. Das diesjährige eidgenössische Schützenfest in Aarau bildete ein weiteres Highlight des Abends in Ramsen. Josef Gugerli vom Aarauer OK orientierte über das Programm vom 18. Juni bis zum 18. Juli. Er appellierte an die «Schützenfamilie», bei Lust und Laune am Schützenfest mitzuhelfen, seien doch rund 500 Helfer und Helferinnen täglich nötig, um den Festbetrieb in Aarau in Schwung zu halten. Rund 350 Vereinsschützen und -schützinnen aus 23 kantonalen Vereinen hätten sich bereits für das Eidgenössische angemeldet, und immer noch habe es Kapazitäten für weitere Anmeldungen, so Gugerli. Auch ein Spässchen durfte nicht fehlen an der Versammlung, hatte doch Gugerli für die Schaffhauser gleich ein kleines Aarauer Reiseset zusammengestellt, Hauptbestandteil war ein Bündel Rüebli.
175 Jahre SHKSV
2011 wird der Schaffhauser Kantonalschützenverband sein 175-jähriges Bestehen feiern können. Für diesen besonderen Anlass ist das OK bereits jetzt am Organisieren von Wettkämpfen und anderen Attraktionen wie etwa dem Besuch des nicht öffentlichen Waffenmuseums der Firma SIG.
Beschlüsse und Ehrungen
Alle Anträge gemäss Traktandenliste wurden von den Vereinsmitgliedern angenommen. Präsident Martin Meier wird zusammen mit dem bestehenden Vorstand den Verein weiterhin führen. Neu in den Vorstand gewählt wurde der 22-jährige Markus Bührer, Wirtschaftsstudent und Präsident der jungen FDP. Das Gesuch um Beitritt in den SHKSV des FSG Hemishofen wurde gutgeheissen. Der SHKSV darf sich grosser Unterstützung von Politik und Wirtschaft erfreuen. Anwesend waren Ständerat Hannes Germann, Nationalrat Thomas Hurter, Regierungsrat Heinz Albicker und die Gemeindepräsidentin von Ramsen, Eveline König Moser, sowie viele Vertreter und Vertreterinnen von Schützenvereinen und -verbänden. König Moser freute sich bei ihrer Rede besonders über den Besuch von Regierungsrat Heinz Albicker, welcher seinen Geburtstag an der Delegiertenversammlung feierte. Eine letzte und besondere Ehrung wurde Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, der OK-Präsidentin des vergangenen kantonalen Schützenfestes im Klettgau, erwiesen. Mit ihrer Persönlichkeit stelle sie ein überaus wichtiges Bindeglied zwischen den Interessenverbänden und dem Parlament zur Durchsetzung der Verhinderung eines Verbotes des privaten Waffenbesitzes dar. Kantonalpräsident Martin Meier schaltete kurzerhand eine Telefonübertragung zu Rosmarie Widmer Gysel und fragte, ob die OK-Präsidentin und Regierungsrätin die Ehrung annehme. Was sie natürlich bejahte.