Schaffhauser Nachrichten: Kandidatenkür mit offenem Ausgang

Elf Männer und eine Frau wollen die Nachfolge von Bundesrat Samuel Schmid antreten.

von sda

Die Kantonalparteien und Gremien der SVP haben dem Fraktionsvorstand bis am Dienstagmorgen zehn Kandidaten und eine Kandidatin für die Nachfolge von Bundesrat Schmid präsentiert. Die Kandidaten sind die Regierungsräte Rita Fuhrer (ZH) und Jean-Claude Mermoud (VD), alt Bundesrat Christoph Blocher (ZH), Ständerat Hannes Germann (SH), die Nationalräte Caspar Baader (BL), Andreas Aebi (BE), Adrian Amstutz (BE), Thomas Hurter (SH), Pirmin Schwander (SZ) sowie der Berner Stadtrat Erich Hess von der Jungen SVP, wie die SVP gestern mitteilte. Etwas überraschend ist auf der Liste auch der Zürcher Nationalrat Bruno Zuppiger (ZH) aufgeführt. Nach dem Rücktritt von Schmid wurde er anfänglich als Favorit gehandelt, doch wurde er von der Zürcher Kantonalpartei nicht vorgeschlagen. Diese Aufgabe hat nun die SVP des Bezirks Hinwil übernommen.

Ueli Maurer als Wunschkandidat
Diverse Kantonalparteien beantragen laut SVP ein Zweierticket. Konkrete Namen nennen die Kantonalparteien Appenzell Ausserrhoden und Tessin: Sie wünschen einen Vorschlag mit alt Bundesrat Christoph Blocher und Nationalrat Ueli Maurer, wie die SVP schreibt. Am Montag hatte Maurer bei der Nomination Blochers durch die Zürcher Kantonalpartei in aller Deutlichkeit wiederholt erklärt, dass er nicht zur Verfügung stehe. Eine letzte Nominationsmöglichkeit besteht für Maurer allerdings: Die Fraktion kann ihn noch auf den Schild heben.

Fraktionssitzung am Donnerstag
Heute Mittwoch berät der Fraktionsvorstand die Kandidaturen und erarbeitet zuhanden der Fraktion eine Empfehlung. Es obliegt dann der Fraktion, morgen Donnerstag an der ausserordentlichen Fraktionssitzung im solothurnischen Niederbuchsiten über diese zu befinden. Die CVP, die FDP und die SP wollten sich vor der SVP-Fraktionssitzung vom Donnerstag nicht mehr zu den Kandidierenden äussern; die Positionen sind bekannt, eine Wahl Blochers wird ausgeschlossen.

Grüne mit eigenem Kandidaten 
Einen eigenen Zug fahren die Grünen. Sie haben den Waadtländer Ständerat Luc Recordon für die Nachfolge Samuel Schmids nominiert, weil es im Bundesrat eine Alternative zur Hardliner-Politik der SVP brauche.