Interview der Schaffhauser Nachrichten zu den bevorstehnden Wahlen in Deutschland.
Schaffhauser Nachrichten: Wie sieht Ihre künftige Wunschregierung in Berlin aus?
Hannes Germann: Früher hätte ich mir eine bürgerliche Regierung als verlässliche Grösse gewünscht. Nach vier Jahren grosser Koalition stelle ich ernüchtert fest: Es gibt, zumindest von aussen gesehen, kaum noch politische Unterschiede: Die CDU hat sich unter Merkel der SPD so weit angenähert, dass beide kein eigenes Gesicht mehr haben. Es regieren Gleichheit und Gleichmacherei. Die FDP ist – mit zwar klarem Profil, aber einem zu leichtgewichtigen Spitzenkandidaten – noch keine echte Alternative.
Schaffhauser Nachrichten: Was wünschen Sie sich in Zukunft von der neuen Regierung in Berlin?
Hannes Germann: Eine Normalisierung der Beziehungen, so dass wir mit Deutschland wieder einen zuverlässigen Partner zurückerhalten. Ähnlich, wie das zu Schmidts oder auch Kohls und teilweise sogar zu Schröders Zeiten der Fall war. Nur so sind in den drängenden Fragen wie dem Anflugregime des Flughafens Zürich, den Verkehrsdossiers (Strasse und Schiene) oder dem Steuerstreit konstruktive Lösungen möglich.