In den Genuss des regelmässig vergebenen Leichtathletik-Preises «Meta10» kamen diesmal mit Marco Kern und Simon Sieber zwei junge und hoffnungsvolle LCS-Athleten.
von H.C. Steinemann
Seit 2003 ehrt die Schaffhauser Leichtathletik jährlich jeweils hoffnungsvolle Talente auf hohem Leistungsniveau. Der «Meta»-Preis ist benannt nach der grössten Leichtathletin, die Schaffhausen herausgebracht hat, Meta Antenen. Ernst A. Müller, der intime Kenner der hiesigen Szene, der auch Ehrenmitglied des LCS ist, hat diesen mit 2000 Franken dotierten Preis ins Leben gerufen und ihn seither mit seiner Frau Reni siebenmal vergeben. Nach einer Pause von einem Jahr hatte LCS-Präsident Peter Knöpfli für die Ehrung der beiden Preisträger Marco Kern – der 23-jährige Mittelstreckler erhielt den «Meta»-Preis zum fünften Mal – und Simon Sieber – der 18-jährige Drei- und Hochspringer zum ersten Mal – den Schaffhauser Ständerat Hannes Germann angefragt, welcher trotz vieler anderer Termine gerne zusagte.
Ihm, dem einstigen FCS-Goalie in der 1. Liga, liegt viel am Sport, und wenn es hoffnungsvolle Einzelsportler zu fördern gilt, dann ist der erklärte Mannschaftssportler gerne dabei. Spitzensport sei eine gute Lebensschule, bei der für Topleistungen neben Talent viel Fleiss gefragt sei. «Ein solcher Preis soll auch ein Anreiz sein weiterzumachen. Von der Schule her bin ich ein alter Weggefährte von Peter Knöpfli und kenne Ernst A. Müller. So verfolge ich die Leichtathletik mit Interesse.» Dass die Infrastruktur für diese Sportart in Schaffhausen nur suboptimal sei, bedauert Hannes Germann, gerade deshalb sei ein funktionierendes Umfeld mit guten Trainern sehr wichtig. Diesbezüglich bieten Daniel Rahm, der Marco Kern seit Jahren professionell betreut, und Peter Knöpfli, in dessen Trainingsgruppe Simon Sieber und dessen Zwillingsbruder Roman dabei sind, Gewähr, dass sich die Schaffhauser Talente kontinuierlich weiterentwickeln. Während Kern auf seiner Spezialstrecke 1500 m eine weitere Verbesserung der persönlichen Bestzeit von 3:45:58 anstrebt und für die Saison 2011 3:42 als Optimalziel bezeichnet – sein Fernziel ist die Heim-EM 2014 in Zürich –, hat für Simon Sieber die Karriere auf höherem Niveau eben erst begonnen. Der 1,89 m grosse Hoch- und vor allem Dreispringer ist in vielem ähnlich wie sein Bruder, so fanden beide nach der Jugi Dörflingen zum LCS und absolvieren eine KV-Lehre mit Berufs-matur. Sportlich liegt Simon meist ein bisschen vor Roman, der ihn jedoch auch schon geschlagen habe. Im Hochsprung hat Simon zuletzt mit erstmals übersprungenen zwei Metern an der Hallen-SM Silber geholt, im Dreisprung mit 14,81 m Bronze. Auf den Dreisprung will er in erster Linie setzen. «Bis zur EM-Limite für die U-20-EM in Tallinn im Sommer fehlen mir noch 44 cm», rechnet sich Simon Sieber Chancen auf internationaler Ebene aus. Zuvor will er am nächsten Wochenende einen (oder zwei) Titel an der U-20-Hallen-SM erobern. Als «Meta»-Preisträger ist er sicherlich noch mehr beflügelt.